Die Frage „Wer kann Kanzler?“ sei einfach zu beantworten, meint Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier gegenüber eXXpress-Chefredakteur Richard Schmitt: Das sei derjenige, der von den Menschen gewählt wird. Karl Nehammer (ÖVP) und Andreas Babler (SPÖ) hätten hier zurzeit schlechte Karten, sagt der eXXpress-Kolumnist mit Blick auf die Umfragen. Dort liegen zurzeit die Freiheitlichen mit Herbert Kickl an der Spitze klar in Führung. Der Vorsprung der FPÖ beträgt in einzelnen Sonntagsfragen mittlerweile fast zehn Prozent.

Warnungen vor Kickl verfangen bei den Bürgern nicht

Angesichts solcher Umfragewerte sollten sich Nehammer und Babler auch „selbst in Frage stellen“, fordert Heinzlmaier. „Gebe ich die richtigen Antworten auf die Fragen der Menschen? Trete ich richtig auf?“ Das sollten sie sich fragen. Erst kürzlich hat eine Umfrage ergeben: Die wichtigsten Sorgen der Österreicher sind Teuerung, Krieg, die Bezahlung von Miete, Stromrechnung und Einkäufen. Das Klima liegt hingegen auf Platz acht, und bei Jugendlichen auf Platz vier. Mit solchen woken Themen werde die Volkspartei kaum punkten. Erst wenn Nehammer den Menschen beinhart Antworten auf ihre Fragen geben kann, habe er Chancen, meint Heinzlmaier.

Warnungen vor Kickl – Stichwort „Sicherheitsrisiko“ – würden bei den Menschen nicht mehr verfangen, meint Politologe Ralph Schöllhammer (Webster University). Ähnliche Kassandra-Rufe habe es schon bei Nigel Farage, Giorgia Meloni, den rechten Kräften in Schweden oder Donald Trump gegeben. „Joe Biden hat uns näher an den Dritten Weltkrieg gebracht, als es Trump je geschafft hätte“, kommentiert der Politikwissenschaftler. Die Faschismus- oder Nazi-Keule sei mittlerweile stumpf. Die kam bereits unter Jörg Haider zuhauf zum Einsatz.

Gefahren von Links, die ausgeblendet werden

Mit der Forderung nach offenen Grenzen sei eher Babler selbst ein „Sicherheitsrisiko“, kommentiert Heinzlmaier. Frauen könnten sich zurzeit in einigen Gegenden am Abend nicht mehr sicher auf der Straße bewegen. Totalitaristische Anwandlungen ortet er überdies auch beim SPÖ-nahen Publizisten Robert Misik, der in der Corona-Zeit die Kündigung und das Hinausschmeißen von Impfverweigerern gefordert hatte.

In Deutschland wie in Österreich haben einstige Volksparteien keine Vision mehr, klagt Schöllhammer. Forderungen wie eine 32 Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich oder noch mehr Urlaubswochen erscheinen ihm ehr „Sozialpopulismus aus Verzweiflung heraus“ zu sein. Irritierend sei auch, dass man nicht offen über die Probleme der Bürger spricht.

Über all das und noch viele weitere spannende Themen – etwa dass ranghohe Politiker folgenlos einen Großteil der Bürger beleidigen können – wird diesmal gesprochen.

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