Einmal mehr gab es Ausschreitungen am Reumannplatz in Wien. Am Dienstagabend ging es jedoch nicht um Politik, sondern um den Sport. Galatasaray Istanbul sicherte sich mit einem 4:1 Auswärtssieg bei Ankaragücü den Meistertitel in der türkischen Liga. Damit ist Galatasaray zum 23. Mal türkischer Meister. Nach dreijähriger Pause setzt sich der Klub vor dem Stadtrivalen Fenerbahce Istanbul durch.

Diesen Erfolg haben viele Fans zum Anlass genommen, in Wien ausgelassen und lautstark zu feiern – vor allem am Reumannplatz.

Mahrer zu Krawallen: "Viele meinen, sie sind in ihrer Stadt nicht mehr zu Hause"

Erst am Montag war der 10. Wiener Gemeindebezirk Schauplatz von Krawallen. Unzählige Türken, die ihn Wien leben, feierten den Sieg von Recep Tayyip Erdogan bei der türkischen Präsidentschaftswahl ungestüm und lärmend, der eXXpress berichtete. In Österreich wurde Erdogan von 72 Prozent der Türken gewählt – in der Türkei kam er auf 52 Prozent der Stimmen. Anschließend hagelte es heftige Kritik aus der Politik. So verurteilte etwa Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) die Gewalt und den Polit-Aktivismus der Türken hierzulande.

Auch Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer und FPÖ-Chef Dominik Nepp kritisierten die Szenen am Reumannplatz im Interview bei eXXpressTV scharf. “Viele meinen, sie sind in ihrer Stadt nicht mehr zu Hause“, sagte Mahrer. Gleichzeitig identifizierten sich offenbar viele Türken, die in Österreich leben, „nicht mit den Werten einer liberalen Demokratie, sondern mit einem Autokraten”.