Zwei Jahre nach Bill Cosbys Freilassung aus der Haftanstalt „SCI Phoenix“ im US-Bundesstaat Pennsylvania bringt eine weitere Frau ihre Vorwürfe des sexuellen Missbrauch gegen den US-Komiker vor Gericht. Victoria Valentino (80) reichtejetzt in Los Angeles eine Zivilklage ein, wie US-Medien berichteten. Das ehemaliges “Playboy”-Model beschreibt darin einen angeblichen Übergriff Cosbys im Jahr 1969.

Cosby habe ihr und einer Freundin bei einem Restaurantbesuch Tabletten gegeben und sie damit betäubt. Der Entertainer habe die Frauen danach in sein Büro gefahren, wo sie von ihm vergewaltigt worden sei, so Valentino. Ein neues kalifornisches Gesetz ermöglicht Klagen wegen sexuellen Missbrauchs ohne Einschränkung durch eine Verjährungsfrist. Die Frau verlangt eine Entschädigung in nicht genannter Höhe.

Die von Valentino erhobenen Vorwürfe enthielten keine Fakten oder Beweise, teilte Cosbys Sprecher Andrew Wyatt dem US-Sender CNN mit. Es gebe zudem Widersprüche in den zahlreichen Behauptungen der Frau.

Mehr als 60 Frauen haben Cosby in den vergangenen Jahren sexuelle Übergriffe unterschiedlicher Art vorgeworfen. Der Entertainer wies die Vorwürfe stets zurück.

Bill Cosby mit seiner Ehefrau CamilleAPA

Der Komiker war 2018 wegen sexueller Nötigung in einem Strafprozess zu mindestens drei und höchstens zehn Jahren Haft verurteilt worden. In dem Verfahren ging es um einen einzigen Fall aus dem Jahr 2004. Die Jury sah es als erwiesen an, dass Cosby eine Frau mit Tabletten hilflos gemacht und dann sexuell genötigt hatte.

Nachdem Cosby rund drei Jahre in Haft verbrachte, kippte das höchste Gericht im US-Staat Pennsylvania im Juni 2021 seine Verurteilung überraschend wegen eines Verfahrensfehlers und der Schauspieler kam auf freien Fuß.

Cosby, der einst als Amerikas Vorzeigevater gegolten hatte, wurde danach weiter mit Zivilklagen konfrontiert. Im Juni vergangenen Jahres befand ihn eine Jury in Los Angeles des sexuellen Missbrauchs eines Mädchens (16) im Jahr 1975 für schuldig und sprach der Klägerin 500.000 Dollar zu. Zu dem Übergriff war es in der als “Playboy-Mansion” bekannten Villa des “Playboy”-Gründers Hugh Hefner gekommen.