Niedrist-Ermittlungen eingestellt: Harte Kritik an Verfahrensführung
Monatelang wurde er als Beschuldigter geführt, rot-pinke Fragestellungen im Untersuchungsausschuss waren “suggestiv”. Nicht einmal einvernommen ist Clemens-Wolfgang Niedrist, Kabinettschef im Finanzministerium. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden nun per Gericht beendet.
Das Oberlandesgericht Wien hat die Entscheidung des Straflandesgerichts bestätigt, wonach diese Ermittlungen einzustellen sind. Die StA war seit eineinhalb Jahren den Vorwürfen der Falschaussage im Ibiza-U-Ausschuss und des Geheimnisverrats nachgegangen.
Niedrist kein einziges Mal einvernommen
Niedrist war bereits Kabinettschef unter dem – im Zuge der Korruptionsermittlungen gegen die ÖVP zurückgetretenen – Finanzminister Gernot Blümel Kabinettschef und ist es immer noch. Seit eineinhalb Jahren hat ihn die Staatsanwaltschaft als Beschuldigten geführt – in zwei Causen: Einerseits nach einer Anzeige der Abgeordneten Jan Krainer (SPÖ) und Stephanie Krisper (NEOS) wegen Falschaussage im Ibiza-Untersuchungsausschuss 2021 und andererseits wegen des Verdachts des Geheimnisverrats. Dieser fußte auf einem aufgetauchten Chat von Niedrist mit dem mittlerweile suspendierten Justiz-Sektionschef Christian Pilnacek über die Sicherstellungsanordnung für die Hausdurchsuchung im Finanzministerium.
Niedrist hat im heurigen April die Einstellung des Verfahrens beantragt; bis dahin war er laut “Presse” kein einziges Mal einvernommen worden. Die Richterin am Landesgericht für Strafsachen gab diesem Antrag statt. Denn “das Ermittlungsverfahren (…) ist bereits seit mehr als einem Jahr anhängig, wobei der Sachverhalt überschaubar und der Tatverdacht äußerst gering ist”, war ihre Begründung. Sie konstatierte einen staatsanwaltschaftlichen “Zuständigkeitsstreit” mitsamt “Verfahrensstillstand”, auch “naheliegende Ermittlungsschritte” seien nicht getätigt worden und eine “Intensivierung des Tatverdachts” nicht mehr zu erwarten.
Fragen waren "missverständlich und suggestiv"
Die Staatanwaltschaft Wien gab sich damit allerdings nicht zufrieden und brachte die Sache vor die nächste Instanz. Aber auch dort war Niedrist erfolgreich. Die Ermittlungen wurden Ende August vom Oberlandesgericht endgültig eingestellt. “Ein bewusstes Verschweigen maßgeblich relevanter Umstände” sei “nicht ersichtlich”, der Tatbestand sei also “nicht erfüllt”, begründete die OLG-Richterin – die auch Kritik an StA sowie der rot-pinken Fragestellung im U-Ausschuss übte: Das gesamte Protokoll, bemängelt sie, sei erst nach über einem Jahr von einer Richterin angefordert worden, die Fragen im U-Ausschuss seien überdies “missverständlich und suggestiv” gewesen, heißt es im OLG-Beschluss.
Kommentare
Für die Haltungsmedien natürlich kein Thema. Wen wundert’s?
Apropos kein Thema: Die mutmaßlich abgeschriebene Diss der Frau Zadic wird von der Uni Wien noch immer geprüft?
Diese Staatsanwaltschaft ist eine Karikatur und ist nicht einmal fähig, einen Beschuldigten in eineinhalb Jahren zu befragen. Jedenfalls sieht man, dass im Hintergrund die Fäden weiter gezogen werden und Zeitgewinn das beste Mittel der Vertuschung ist.
Wann folgt die Anzeige gegen Krainer und Krisper wegen Verleumdung?
Mit Falschbeschuldigung wären Jan Krainer (SPÖ) und Stephanie Krisper (NEOS) in einer Diktatur vielleicht „Stars“. In einem Rechtsstaat ist das nicht so einfach, trotzdem bleiben sie mit solchen „Leistungen“ ungestraft in der Politik tätig. Kein Wunder, dass die Zadic mit WKStA an der Aufweichung des Rechtssystems weiter bastelt.
Wann wird der Staat im Staat, nämlich die WKStA, endlich reformiert.