Die Autozubehörkette Forstinger ist erneut pleite. Das Unternehmen werde in der kommenden Woche einen Antrag auf Einleitung eines Sanierungsverfahrens beim Landesgericht St. Pölten einbringen, hieß es heute in einer Aussendung. Die Corona-Pandemie, Stichwort Lockdowns, und der Kaufkraftverlust bei den Kunden infolge der Inflation hätten den Schritt notwendig gemacht. Die Fortführung des Betriebes sei aber vorläufig gesichert.

Forstinger beschäftigt rund 600 Mitarbeiter an 87 Standorten mit 85 Fachwerkstätten. Das Unternehmen habe ein Sanierungskonzept erarbeitet und will den Betrieb fortführen. Dabei soll ein stärkerer Fokus auf dem Sortiment liegen, das Filialnetz soll neu strukturiert und das Service- und Werkstattangebot ausgebaut werden. Für Aussagen zu den Auswirkungen der Insolvenz auf die Beschäftigten sei es derzeit noch zu früh, hieß es gegenüber APA.

Forstinger

Forstinger war schon 2018 und 2001 insolvent

„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber vor dem Hintergrund von Inflation und Kaufkraftverlust sind wir an einen Punkt gelangt, an dem wir als verantwortungsvolle Manager ein gesetzliches Sanierungsverfahren beantragen müssen. Wir sind gegenüber unseren Mitarbeitern, Kunden und Partnern in der Pflicht, alles zu unternehmen, um Forstinger zu sanieren“, so die Geschäftsführung.

Forstinger war in der Vergangenheit schon zweimal insolvent – 2018 und 2001. 2009 wiederum war die damalige Muttergesellschaft des Forstinger-Konzerns zahlungsunfähig geworden. An der Spitze des seit 1962 bestehenden Anbieters von Autozubehör, Ersatzteilen, Reifen und Felgen gab es wiederholt Eigentümerwechsel. Der Jahresumsatz des Unternehmens lag zuletzt bei 90 Millionen Euro.

Salamander und Delka sind ebenfalls pleite - bei ihnen ist jedoch keine Rettung in Sicht

Wie der eXXpress am Donnerstag berichtete, schlitterten auch die Schuhhändler Salamander und Delka in die Pleite, 40 Filialen müssen schließen, 300 Mitarbeiter – die meisten aus dem Raum Wien – werden bis Ende September ihre Jobs verlieren.