Ein aktueller 76-seitiger Bericht der Patientenanwaltschaft bestätigt jetzt, was für viele schon seit Langem offensichtlich ist: Das Wiener Gesundheitswesen krankt an vielen Problemen, vor allem an einem akuten Mangel an Ärzten und Pflegepersonal – was natürlich Auswirkungen auf das gesamte System hat in Form von Terminverschiebungen und Bettensperren in den Spitälern.

In dem Bericht, der “profil” vorliegt, heißt es, dass 2022 in Extremfällen Operationen und Eingriffe bis zu drei Mal verschoben worden seien, die Wartezeiten wiederum hätten mitunter über ein Jahr betragen. Als Grund für die häufigen Terminverschiebungen werden, wenig überraschend, Personalprobleme genannt – und das nicht nur bei den Ärzten, sondern auch beim restlichen Krankenhauspersonal.

Außerdem gäbe es zu wenige Fachärzte. Ein alarmierendes Beispiel ist die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Klinik Floridsdorf, die geschlossen bleiben musste, weil es dort auch zu wenig Personal gibt.

Angesichts ähnlicher miserabler Zustände kündigte das Personal der Klinik Ottakring (Wiener Wilheminenspital) für den 30. Juni einen Warnstreik an, der eXXpress berichtete. Ärzte-Vertreter Stefan Ferenci sagte dazu: „Der Warnstreik an der Klinik Ottakring ist erst der Anfang. Die Kolleginnen und Kollegen haben es satt, dass die untragbaren Zustände in den Wiener Spitälern seit Monaten von der Politik ignoriert und kleingeredet werden.“