Die Schlagzeilen um den Rammstein Sänger werden nicht weniger. Jetzt kündigt ihm ein deutscher Verlag die ZusammenarbeitGetty Images

„Kiepenheuer & Witsch“ beendet mit sofortiger Wirkung seine Zusammenarbeit mit Rammstein-Sänger Till Lindemann. Der Verlag aus Köln hatte die Bände „In stillen Nächten” und „100 Gedichte” mit Gedichten Lindemanns herausgebracht. 

„Im Zuge der aktuellen Berichterstattung haben wir Kenntnis erlangt von einem Pornovideo, in dem Till Lindemann sexuelle Gewalt gegen Frauen zelebriert und in dem das 2013 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienene Buch ‘In stillen Nächten’ eine Rolle spielt”, heißt es in der Begründung des Verlags. Das Video kursiert seit drei Jahren im Netz, in dem Video sieht man den Sänger in zahlreichen pornografischen Szenen mit jungen Frauen. 

Verlag stellte sich noch schützend vor Lindemann

Der ebenfalls bei Kiepenheuer & Witsch erschienene Band „100 Gedichte” war 2020 in der Diskussion wegen Vergewaltigungsfantasien in dem Gedicht „Wenn du schläfst”. Der Verlag hatte Lindemann damals in Schutz genommen: „Die moralische Empörung über den Text dieses Gedichts basiert auf einer Verwechslung des fiktionalen Sprechers, dem sogenannten “lyrischen Ich” mit dem Autor Till Lindemann”, hieß es in einer Stellungnahme.

Durch das Video habe Lindemann aber Grenzen überschritten, die das Verhältnis zwischen dem Autor und dem Verlag „unheilbar gerüttelt hat“. Aus Sicht des Verlags „überschreitet Till Lindemann für uns unverrückbare Grenzen im Umgang mit Frauen“. Auch die gezielte Verwendung des Buches im besagten Pornovideo wird vom Verlag heftigst kritisiert.