Nahe Gibraltar: Orcas rammen und versenken Segeljacht
Schwertwale haben vor der Küste Marokkos den Rumpf einer Segeljacht gerammt und das Boot versenkt. Die beiden Besatzungsmitglieder bemerkten, dass Wasser in die Jacht eindrang und setzten einen Notruf ab. Sie wurden von einem Tanker, der ihnen zu Hilfe kam, aufgenommen.
Es war bereits der siebente derartige Vorfall seit 2020, der sich rund 26 Kilometer vor Kap Spartel in Marokko in der Nähe von Gibraltar abgespielt hat. Die zwei Besatzungsmitglieder der 15 Meter langen Segeljacht “Alboran Cognac” hatten zunächst ungewöhnliche, dumpfe Schläge gegen den Rumpf registriert, die das Ruderblatt des Bootes beschädigten, berichtete die spanische Zeitung „El Pais“.
Als schließlich Wasser in die Jacht eindrang, mussten die Segler rasch einen Notruf absetzen. Während von Spanien aus ein Hubschrauber startete, wurde der in der Nähe fahrende Tanker „MT Lascaux“ gebeten, den Schiffbrüchigen zu Hilfe zu kommen. Etwa eine Stunde nach dem Notruf konnten die beiden Besatzungsmitglieder unversehrt an Bord des Tankers genommen werden, hieß es weiter. Die “Alboran Cognac” konnte nicht geborgen werden, sie sank kurz darauf.
Spieltrieb oder negative Erlebnisse als Ursache
Orca-Experten gingen davon aus, dass die Tiere zu einer Gruppe gehören, die zwischen dem Norden der Iberischen Halbinsel und der Straße von Gibraltar im Süden leben. Warum es die Schwertwale innerhalb der vergangenen vier Jahre bereits zum siebenten Mal auf Schiffe abgesehen hatten, ist unklar. Die Forscher sind sich uneinig. Sie sprechen nicht von “Attacken”, sondern von “Interaktionen”, die entweder durch ihren Spieltrieb, oder als Reaktion auf ein negatives Erlebnis mit Booten, hervorgerufen werden.
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