Nasenspülungen haben in der Medizin bereits länger ihren festen Platz. Allerdings sagt Michael B. Soyka, Leitender Arzt Rhinologie am Universitätsspital Zürich gegenüber dem “Tagesanzeiger”, dass die Wirkung bei klassischen Viruserkrankungen wie etwa Erkältungen nur schwach belegt ist. Bislang liegen noch keine wissenschaftlichen Studien zum Thema Nasenduschen und ihr Einfluss auf das Coronavirus vor. US-Forscher von der Oregon Health and Science University haben nun Daten bestehender Untersuchungen mit anderen Nasenviren ausgewertet.

Laut den Forschern könnte Nasenspülen tatsächlich gegen Corona helfen. Die Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang vom sogenannten “Spüleffekt.” Die Salzlösung würde dazu beitragen, dass das Sekret flüssiger wird. Dadurch lässt sich das Sekret mitsamt Partikeln und Viren leichter ausspülen, was auch für die Flimmerhärchen von Vorteil ist. Diese können sich besser bewegen und so zur natürlichen Nasenreinigung beitragen.

Salzlösungen in Zeiten von Corona sollen höher konzentriert werden

In Zeiten von Corona soll die Salzlösung laut US-Medizinern etwas höher konzentriert werden. Zum Nasenspülen wird üblicherweise eine 0,9-prozentige Salzlösung empfohlen. Um das Sekret noch flüssiger zu machen, ist ein Salzgehalt über 0,9 bis maximal 5 Prozent sinnvoll. Allerdings scheinen Nasenduschen nur dann zu helfen, wenn man das Virus in sich trägt. Sie lindern also lediglich die Symptome und verkürzen die Krankheitsdauer. Auch vor einer Ansteckung können Nasenduschen nicht schützen. Für gesunde Schleimhäute sind Nasenduschen auch nicht notwendig. Man braucht also keine Spülung, um gesund zu bleiben.