Am Sonntag haben laut Medienberichten drei zivile Frachtschiffe aus Griechenland, Israel und Georgien die russische Blockade durchbrochen. Sie laufen nun den ukrainischen Hafen Ismajil an, um Getreide aufzuladen. Bei ihrem Vorstoß ins Schwarze Meer wurden die Getreidefrachter von vier militärischen Flugzeugen der NATO und US-Luftwaffe eskortiert. Die Maschinen waren allesamt mit Aufklärungstechnik ausgerüstet, eine konnte zudem zu Schiffsbekämpfung mit Torpedos und Abwehrraketen eingesetzt werden.

Ukrainischer Botschafter: „Kein Schiff sicher und frei"

Oleksii Makeiev, ukrainischer Botschafter in Deutschland wünscht sich auch in Zukunft Begleitschutz von der NATO. „Wenn die Nato ukrainische Frachtschiffe bei der Fahrt über das Schwarze Meer schützen würde, wäre das ein sehr gutes Zeichen, so wie die Nato im Mittelmeer oder am Horn von Afrika Schiffsrouten vor Piraterie schützen. Kein Schiff fühlt sich auf dem Schwarzen Meer derzeit sicher und frei“, meint Makeiev gegenüber Rheinische Post.

Alternative führt nach Kroatien

Russland hat vor zwei Wochen die Sicherheitsgarantie für einen Getreidekorridor zur Türkei zurückgenommen und angedroht, alle Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, als Träger militärischer Fracht zu sehen – damit ist ein Angriff auf zivile Frachter, welche die Blockade durchbrechen, im Bereich des Möglichen. Eine Alternative zu der waghalsigen Fahrt über das Mittelmeer ist, das Getreide über die Donau und auf der Schiene nach Kroatien auszuführen und dort auf Transportschiffe zu verladen.