Szenario der Übung ist ein russischer Angriff auf alliiertes Territorium. Trainiert werden soll insbesondere die Alarmierung und Verlegung von nationalen und multinationalen Landstreitkräften.

Sollte Russland einen NATO-Staat angreifen, würde das zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des NATO-Vertrags führen. Dieser regelt die Beistandsverpflichtung in der Allianz und besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird.

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Soldaten der Bundeswehr nehmen an einem NATO-Manöver in der Slowakei teil.Sean Gallup/Getty Images

Große NATO-Manöver bisher vor allem vor 1989

Die bisher größte NATO-Übung seit dem Ende des Kalten Krieges war 2018 mit Schwerpunkt in Norwegen organisiert worden. An ihr waren rund 51.000 Soldaten beteiligt. Die letzten NATO-Manöver, die größer waren als die nun geplante Übung, fanden vor der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 statt. Damals gab es unter anderem noch die Manöverreihe “Return of Forces to Germany” (Rückkehr von Streitkräften nach Deutschland). An ihr waren 1988 beispielsweise rund 125.000 Soldaten beteiligt.

Seit Russlands Invasion vor fast zwei Jahren wehrt die Ukraine einen Angriff Russlands ab und erhält dabei massive Militärhilfe vor allem aus den NATO-Staaten. Seither ist das Risiko einer weiteren Eskalation massiv gestiegen.

Soldaten der polnischen Armee absolvieren am 6. Mai 2023 eine hochintensive Trainingseinheit mit M1A2-Abrams-Panzern. Artur Widak/NurPhoto via Getty Images