Stoltenberg bestätigte am Donnerstag in Oslo beim Treffen der NATO-Außenminister: Die Ukraine könne dem Bündnis beitreten. Dies setze aber einen Sieg der Ukraine im Krieg gegen Russland voraus. Die NATO und die Ukraine sprachen bereits im Jahr 2008 über einen NATO-Beitritt der Ukraine. Die Gespräche verliefen damals aber im Sand. Erst seit Kriegsbeginn 2022 im Februar begann man erneut über eine Mitgliedschaft der Ukraine zu sprechen. 

Baerbock: „Tür der Allianz für weitere Beitritte offen“

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte vor Beginn der Beratungen in Oslo: Die Tür der Allianz stehe für weitere Beitritte offen. Dies gelte vor allem für Schweden, aber grundsätzlich auch für die Ukraine. „Zugleich ist auch klar, dass wir mitten in einem Krieg nicht über eine neue Mitgliedschaft sprechen können”, betonte sie

US-Außenminister Antony Blinken kündigte auf dem Gipfel an, dass man umfassende Maßnahmen treffen werde, um die Ukraine im Krieg gegen Russland zu unterstützen. Dabei gehe es darum, die Ukraine maximal in die Lage zu versetzen, ihr Territorium zurückzuerobern. Und es sei zugleich wichtig, die Ukraine an NATO-Standards heranzuführen, dies betreffe vor allem die militärische Konnektivität. 

die deutsche Außenministerin sieht weiteren Beitritten in das Militärbündnis positiv gegenüberAPA Jonathan NACKSTRAND / AFP

Mehrheit der Ukrainer für NATO- und EU-Beitritt

Die Westukrainer sprachen sich laut einer Umfrage am stärksten für einen Beitritt zu zum Bündnis aus. Zustimmungsrate liegt hier über 90 Prozent. In der Ostukraine befürworteten immer noch 80 Prozent der Befragten die Mitgliedschaft (Donbas und Krim wurden nicht befragt). Die größten Meinungsunterschiede gab es zwischen den sozialen Gruppen: Nur 77 Prozent bzw. 72 Prozent der ärmeren Ukrainer befürworteten die EU- beziehungsweise NATO-Mitgliedschaft, verglichen mit 89 Prozent der wohlhabenderen Ukrainer.