Keine Abmahnung, kein Gespräch, sondern gleich die Kündigung: Die Führung des österreichischen Staatsrundfunks feuerte einen TV-Kameramann, der auf der Socialmedia-Plattform Facebook wüst über die Grünen herzog. Der ORF-Mitarbeiter kommentierte die neuesten Anordnungen der türkis-grünen Bundesregierung so: “Endlich sind die grünen Nazis wieder da.” Und der offensichtliche Gegner einer Impfpflicht schrieb dazu auch zynisch: “Adi, du bist wieder da. Wir sollten Mauthausen wieder aktivieren für die Ungeimpften.”

Der Sicherheitsmanager des ORF, der frühere Grün-Politiker Pius Strobl, soll sofort den Rauswurf des Kameramanns gewünscht haben. Der hätte darauf allerdings gesagt, dass “nur der Chef das machen kann” – und somit war auch Noch-Generaldirektor Alexander Wrabetz in diese für den ORF peinliche Episode involviert: Wrabetz beendete das Dienstverhältnis mit dem Autor des Facebook-Postings.

Wrabetz übergibt die ORF-Führung in sechs Wochen an Weißmann

Im ORF wird der Rausschmiss des Kameramanns heftig diskutiert: Die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter, die mit dem eXXpress sprachen, ist der Meinung, dass die Kündigung absolut gerechtfertigt war. Allerdings gibt es auch eine Minderheit, die anders darüber denkt. Zitat: “Wenn der Kameramann Anfang 2019 das alles über die damals mitregierende FPÖ gesagt hätte, dann wäre das Dienstverhältnis wohl nicht so rasch beendet worden.”

Alexander Wrabetz ist noch bis 31. Dezember Generaldirektor des ORF, am 1. Jänner übernimmt Roland Weißmann den Staatsrundfunk.

Übernimmt am 1. Jänner den ORF von Wrabetz: Roland Weißmann