Debatte um Managergehälter der ÖBAG
In Österreich wird derzeit das Einkommen von ÖBAG-Chef Thomas Schmid aufgeregt diskutiert. Im Vergleich mit anderen Top-Managern verdient er allerdings nur durchschnittlich und sogar weniger als noch sein Vorgänger. Eine Übersicht.
Mit einem Jahresgehalt zwischen 400.000 und 610.000 Euro – letzteres mit Erfolgsprämie bei Übererfüllung der Unternehmensziele, verdient ÖBAG-Chef Thomas Schmid natürlich weit mehr als ein durchschnittlicher österreichischer Arbeitnehmer, liegt damit aber nur im Mittelfeld im Vergleich mit anderen Top-Managern, wie eine Recherche ergab. So erhielt beispielsweise sein Vorgänger, der frühere ÖIAG-Chef Peter Michaelis, laut oe24 sogar 700.000 Euro pro Jahr. Und auch der frühere SPÖ-Bundeskanzler Kern hat vor seinem Wechsel in die Politik als ÖBB-Chef mehr als 700.000 Euro im Jahr verdient. Und damit sogar weniger als Post-Chef Georg Pölzl: Sein Gehalt wurde 2019 auf 2,55 Millionen Euro jährlich geschätzt.
Privatwirtschaft ist finanziell attraktiver
Und selbst das ist vergleichsweise niedrig, wenn man Vorstandsgehälter in der Privatwirtschaft berücksichtigt: Zwischen knapp 3,4 und gut sieben Millionen Euro verdienen etwa Vorstandsmitglieder bei dem Automobilkonzern Volkswagen. Bei dem deutschen Softwarekonzern SAP erhalten die Vorstandsmitglieder jeweils 5,6 Millionen Euro pro Jahr.
Aus diesem Grund sind Führungsjobs in Staats- oder teilstaatlichen Bereichen für viele internationale Top-Manager auch gar nicht attraktiv, weil sie dort weniger verdienen würden als in der freien Wirtschaft. Die Suche nach geeigneten Kandidaten erweist sich daher oft als schwierig.
Die Debatte um Manager-Gehälter ist keine neue: Für Diskussionen sorgte zuletzt etwa auch das Gehalt von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, der ebenfalls 400.000 Euro jährlich erhält – und damit sogar mehr als Bundeskanzler Sebastian Kurz.
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