In der neuen Saison wird Konrad Laimer ein neues Kapitel aufschlagen. Der österreichische Nationalspieler wird bei den Bayern spielen. Der Ex-Salzburger verspürt jetzt schon große Vorfreude.  “Für mich gibt es nichts Größeres, als für die Bayern zu spielen. Das ist ein Verein, der immer die höchsten Ziele erreichen will, so wie ich”, erklärte der Mittelfeldspieler am Montag im ÖFB-Camp in Windischgarsten.

Laimer sympathisierte nach eigenen Angaben von Kindesbeinen an mit dem deutschen Rekordmeister. “Das eine oder andere Bayern-Dress ist bei mir im Schrank gehängt.” Die sechs Jahre bei Leipzig seien “wunderschön” gewesen, doch nun sei es Zeit, eine neue Herausforderung anzunehmen. “Ich habe nicht lange überlegt, wollte unbedingt dorthin”, erzählte Laimer.

Der Mittelfeldspieler wechselt ablösefrei an die Isar. Doch der Wechsel schien schon länger unter Dach und Fach zu sein, wie das Foto bei seiner Vorstellung in den sozialen Medien zeigte. Bei der Vertragsunterschrift von Laimer war der Baum hinten kahl. “Das Foto ist irgendwann im Frühjahr entstanden. Alle haben sich darauf geeinigt, dass der Wechsel erst nach der Saison offiziell wird, keiner wollte Unruhe. Und das hat auch funktioniert – die Bayern sind Meister geworden, wir DFB-Pokalsieger”, sagte Laimer.

Doch um ein Haar hätte alles anders kommen können. Laimer erzielte beim 3:1 Sieg von Leipzig das zwischenzeitliche 1:1. So mussten die Münchner bis zum letzten Spieltag zittern. Die Bayern rutschten durch die Niederlage auf Platz zwei ab, profitierten dann aber in der letzten Runde von Dortmunds Umfaller. “Was hätte ich machen sollen? Soll ich daneben schießen? Ich glaube nicht, dass ein Spieler sagt: ‘Nächstes Jahr spiele ich bei denen, deswegen will ich nicht gewinnen.'”

Laimers Transfer wurde noch zu Zeiten eingefädelt, als Julian Nagelsmann als Trainer fungierte. Zwischen dem ÖFB-Internationalen und dem neuen Trainer Thomas Tuchel gab es bislang noch keinen Kontakt. Meldungen von deutschen Medien, wonach Laimer bei seinem neuen Club nicht nur im zentralen Mittelfeld, sondern möglicherweise auch als Rechtsverteidiger vorgesehen ist, sieht der Ex-“Bulle” gelassen. “Ich will auf dem Platz stehen. Wenn es rechts hinten ist, sage ich nicht nein, wenn es als Stürmer ist, sage ich auch nicht nein. Ich fühle mich im Mittelfeld am wohlsten, aber kann auch andere Positionen spielen.”

Keine Kopfzerbrechen wegen Trainerwechsel

Der Trainerwechsel bei den Bayern bereitet Laimer kein Kopfzerbrechen. “Man kann im Fußball eh nichts planen. Ich hatte in sechs Jahren in Leipzig sechs verschiedene Trainer.” Einer davon war der aktuelle ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick, ein anderer der belgische Nationalcoach Domenico Tedesco. “Ich hatte mit ihm ein super Verhältnis, wir sind mit ihm Pokalsieger geworden”, erklärte Laimer.

Tedesco verfolge einen “anderen Ansatz” als Rangnick. “Mehr kompakt hinten stehen, weniger ganz vorne draufpressen.” Sein Ex-Coach muss am Samstag im EM-Qualifikationsmatch in Brüssel gegen Österreich auf den verletzten Topstar Kevin den Bruyne verzichten. “Es ist immer schade, wenn so ein Weltklassespieler ausfällt. Man will sich mit den Besten messen. Aber wenn so ein Spieler beim Gegner fehlt, ist das natürlich nicht schlecht für uns”, meinte Laimer.