Die Zahl der Asylanträge in der EU ist im vergangenen Jahr um die Hälfte angestiegen. Den größten Anstieg verzeichnete Österreich (108.490 Anträge bei nur neun Millionen Einwohner). Zum Vergleich: Im Jahr 2021 gab es 39.930 Asylanträge. Die Zahl hat sich somit beinahe verdreifacht. Das geht aus einem vertraulichen Bericht der EU-Kommission hervor, den die “Welt” zitierte.

Die mit Abstand meisten Asylanträge wurden erneut in Deutschland (83,2 Millionen Einwohner) gestellt. Österreich folgt auf dem vierten Platz. Schlusslicht ist das Nachbarland Ungarn.

Lediglich 46 Asylanträge in Ungarn

Der “Situationsbericht” der EU-Kommission bezieht sich dabei auf bisher unveröffentlichte Zahlen der EU-Asylbehörde (EUAA) vom 4. Jänner dieses Jahres. Laut dem Bericht stieg die Zahl der Asylanträge in den 27 EU-Ländern im Jahr 2022 auf 923.991 – ein Plus von 46,5 Prozent gegenüber 2021.

Im bevölkerungsreichsten EU-Land Deutschland stieg die Zahl der Asylanträge um ein Drittel auf 226.467. In Frankreich wurden 154.597 Anträge gestellt, in Spanien 116.952. Schlusslicht ist das an der EU-Außengrenze liegende Nachbarland Ungarn. Hier wurden im Vorjahr nur 46 Asylanträgen gestellt, die Slowakei verzeichnete 544 und Lettland 622 Anträge.

Meisten Anträge von Syrern

Die meisten Antragsteller in der EU kamen 2022 von Syrern, gefolgt von Afghanen, Türken, Venezolanern und Kolumbianern. “Die Anträge von türkischen Staatsbürgern haben sich mehr als verdoppelt gegenüber dem Vorjahr, während sich die Anträge von Personen aus Venezuela und Kolumbien nahezu verdreifachten”, heißt es in dem Bericht.