Der Formel-1-Rennstall Red Bull Racing kommt wegen der Causa Christian Horner nicht zur Ruhe. In der März-Ausgabe des Printmagazins BusinessF1 findet sich nun eine mit Details gespickte Aufarbeitung der Affäre, die der Teamchef mit seiner Assistentin gehabt haben soll. Viele der Vorwürfe gegen Horner werden erhärtet und Zweifel an der Unabhängigkeit der Ermittlung gesät, durch die der Brite intern entlastet wurde.

Die Red-Bull-Konzernleitung hatte schon seit Längerem Kenntnis von der Angelegenheit und durch den zuständigen Geschäftsführer Oliver Mintzlaff beschlossen, dass Horner seinen Posten räumen soll.

Rückhalt des Yoovidhya-Clans rettete Horner den Job

So heißt es, Mintzlaff sei von dem, was er gesehen und gelesen hatte, entsetzt gewesen und der Ansicht, dass dies nicht mit der Wertewelt von Red Bull vereinbar sei. Sogar die Pressemitteilung, die aus Rücksicht auf Horner die wahren Gründe der Trennung verheimlicht hätte, sei Anfang Februar bereits fertig gewesen. Horner habe dann jedoch über seine eigenen Anwälte auf eine Untersuchung gepocht. Am Ende habe der Rückhalt des thailändischen Yoovidhya-Clans, der die Mehrheit an der Red Bull GmbH hält, ihm den Job gerettet.

Interner Machtkampf

Milliardär Chalerm Yoovidhya (73) reiste mit seiner Gattin am vergangenen Wochenende sogar nach Bahrain – durchaus ein Zeichen, da er nicht oft bei Rennen vorbeischaut. Er und Horner schaffen in dem Bild, das immer mehr Medien von den internen Verhältnissen zeichnen, eine Seite in dem Machtkampf bei Red Bull Racing. Chefberater Helmut Marko, die Familie Verstappen und einige andere stellen das gegnerische Lager dar.