Das auf Gesundheitsanalysen spezialisierte Unternehmen Truveta analysierte die Daten von 2,5 Millionen Kindern unter fünf Jahren. Das bemerkenswerte Ergebnis: Es gab in den USA einen signifikanten Anstieg der Diagnosen von Sprachverzögerungen. Genauer seien diese zwischen den Jahren 2018-19 und 2021-22 um das 1,6-fache angestiegen.

Pandemiebedingter Stress trug zu Verzögerungen bei

Im “Wall Street Journal” wird die Expertin Dr. Caroline Martinez, stellvertretende klinischen Professorin für Verhaltenspädiatrie am Mount Sinai Health System in New York City, zitiert. Sie ist sicher, die soziale Isolation in Verbindung mit Stress bei den Eltern als Hauptursachen für die Verzögerungen ausgemacht zu haben. “Soziale Isolation in Verbindung mit pandemiebedingtem Stress der Eltern trug wahrscheinlich zu den Verzögerungen bei, so Martinez. Es sei unwahrscheinlicher, dass Familien während der Pandemie mit einer Therapie begännen oder ihre Kinder untersuchen ließen, was zu einem Rückstau von Patienten führte, der länger als je zuvor andauerte.”

80 % der Therapeuten stellen Anstieg fest

Das WSJ zitierte eine Umfrage vom April, aus der hervorging, dass 80 % der 1000 Mitglieder der American Speech-Language-Hearing Association, die mit Kindern unter fünf Jahren arbeiten, im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie eine steigende Anzahl von Fällen mit Sprachverzögerungen oder diagnostizierten Sprachstörungen feststellten. Viele dieser Sprachpathologen gaben auch an, dass die Zahl der Kinder mit sozialen Kommunikationsschwierigkeiten zugenommen habe.

Sollten die Maßnahmen schonungslos aufgearbeitet werden?

Auch hier werden die Folgen der Corona-Pandemie greifbar: Das Mount Sinai in New York CityMount Sinai