Die Interviewer von IMAS (Linz) haben im Juni 1033 Personen über 16 Jahre nach ihrem Konsumverhalten befragt. Die “Face-to-Face”-Gespräche zeigten, wie drastisch die Österreicher den Gürtel enger schnallen müssen, seitdem Energiekosten und Lebensmittelpreise regelrecht durch die Decke gehen. Die Einsparungen betreffen alle Lebensbereiche, 69 Prozent sagten, dass sie durch die Teuerungen “eher stark” bis “sehr stark” betroffen seien.

Mehr als die Hälfte hält sich bei Lebensmittelkauf zurück

Aufgrund der explodierten Lebensmittelpreise haben viele bereits die Reißleine gezogen, vor allem das Essen gehen oder bestellen ist zum Luxus geworden. 63 Prozent der Befragten gaben an, hier sehr oder einigermaßen stark zu sparen. Beim Lebensmittelkauf waren es 57 Prozent, beim Uralub und beim Möbelkauf 54 Prozent. Sogar beim Sport und bei den sonstigen Hobbys achten inzwischen viele Österreicher auf jeden Euro. Nur 34 (Sport) bzw. 43 Prozent (Hobbys) können es sich noch leisten, keinerlei Abstriche zu machen.

Mehr als die Hälfte der Österreicher hat ihr Kaufverhalten inzwischen geändert. 62 Prozent der Befragten gaben an, nun länger und häufiger auf Rabatte-Aktionen zu warten oder überhaupt ausschließlich nach Sonderangeboten Ausschau zu halten. Fast die Hälfte (45%) gehen seltener einkaufen als früher, 44 Prozent kaufen generell weniger Produkte. Knapp ein Drittel greift im Vergleich zu früher verstärkt zu Second Hand Ware. Laut Studie sind es eher die Frauen (55%), die preisbewusster einkaufen.

Allgemeine Stimmung der Österreicher immer schlechter

IMAS hat auch die Grundstimmung der Österreicher erhoben. Und diese sei heuer “unterdurchschnittlich optimistisch”. War es früher – wie eine Analyse seit 1972 zeige – vor allem die Angst vor dem Jobverlust, die die Stimmung der Befragten trübte, ist es jetzt die Teuerung. So blickten Personen, die besonders stark von den Einsparungsnotwendigkeiten betroffen sind, deutlich pessimistischer und sorgenvoller auf die kommenden zwölf Monate, konkret waren es 71 Prozent. Auch aus jener Gruppe, die kaum oder nicht von der Teuerung im Alltag betroffen sind, gabem ich immerhin 57 Prozent als pessimistisch aus..

So sparen die Österreicher seit der Teuerung.