Die Zahl ist dramatisch gestiegen: Laut der Kiewer News-Plattform Euromaidan, die extrem regierungsfreundlich berichtet, geben nun bereits 17 % der Ukrainer in der aktuellen Umfrage an, dass sie den Verlust eine Familienangehörigen betrauern. Noch im Juli des Vorjahres waren es 9 %, der Prozentsatz hat sich somit in nur sieben Monaten fast verdoppelt.

In absoluten Zahlen kann diese Aussage nur schwer umgelegt werden: So müssten bei 34 Millionen Einwohnern demnach schon 5,78 Millionen Ukrainer um ein Mitglied einer Familie trauern. Nach Schätzungen internationaler Militär-Experten sind bereits zwischen 60.000 und 157.000 ukrainische Soldaten gefallen, die Regierung von Wolodymyr Selenskyj gibt dazu keine Zahlen bekannt. Die sechste Rekrutierunsgwelle und Einziehung von bis zu 60-jährigen Männern in der Ukraine sowie Zwangsrekruktierungen auf offener Straße lassen den Schluss zu, dass die Verluste jedenfalls sehr hoch sein müssen.

Die Meinungsforscher fragten auch nach den größten Verlusten der Ukrainer im aktuellen Krieg.

Laut Umfrage: Ukrainer siegessicher, aber Krieg wird noch Monate dauern

Trotz der hohen Verluste seien die Ukrainer aber trotzdem siegessicher, berichtet zumindest die regierungsnahe News-Plattform: 95 % der Ukrainer gaben an, sie seien sicher, dass der russische Angriff zurückgeschlagen werden kann. Vor einem Jahr, im Februar 2022, waren es nur 70 %, die an einen Erfolg der Invasions-Abwehr glaubten.

Bei der Frage, wie lange der Krieg gegen Russland noch dauern werde, meinten immerhin 21 % der Krieg werde noch länger als ein Jahr das Land belasten, 42 % sagten, mindestens sechs Monate bis zu einem Jahr. Im März des Vorjahres sah diese Einschätzung noch ganz anders aus: 39 % der Ukrainer rechneten mit einer Kriegsdauer von nur einigen Wochen, 18 % mit sieben Tagen.

Interessant auch, wen die Ukrainer als wichtigste Verbündete sehen: Polen, Litauen, Großbritannien, die USA und Kanada sind in diesem Ranking ganz vorne, die Schweiz und Deutschland sind im schlechten Mittelfeld, Ungarn liegt an vorletzter Stelle vor Weißrussland.

Österreich kommt in dieser Liste nicht vor – die Hilfszahlungen von mehr als 90 Millionen Euro Steuergeld und die Aufnahme von 90.000 ukrainischen Flüchtlingen dürften in der Ukraine nicht wirklich bekannt sein.

Neben den Massen an Soldaten starben auch zahlreiche Zivilisten durch den Beschuss der Städte durch die russische Armee.
Trotz des großen Engagements von Kanzler Karl Nehammer fehlt Österreich in der Euromaidan-Liste der Unterstützer der Ukraine.