Die Teuerungen machen den Österreichern zu schaffen. Das unterstreicht auch eine Umfrage des Gallup Instituts im Auftrag der Arbeiterkammer vom Februar. Dabei sind drei von vier Österreichern besonders stark betroffen, insbesondere Menschen mit niedrigem Einkommen, Kindern unter 14 Jahren, Großfamilien und Alleinstehende.

Die Österreicher sparen besonders bei Freizeit- und Wohlfühlausgaben. Beinahe zwei Drittel streicht das auswärts Essen, 57 Prozent das Ausgehen am Abend und etwas mehr als jeder Zweite geht seltener zu Kulturveranstaltungen wie Kino oder Theater. Aber auch bei wichtigen Alltagsgütern wird gespart: Jeder Fünfte kauft weniger Lebensmittel ein und ein Drittel fährt weniger mit dem Auto. 

Österreich greift lieber auf billigere Alternativen zurück

Neben dem gänzlichen Streichen von Ausgaben steigen die Menschen aber auch gerne auf günstigere Alternativen um und kündigen oder wechseln beispielsweise ihre Verträge. Ein Drittel der Befragten tankt sein Auto bei einem anderen Anbieter, ein Viertel hat den Supermarkt gewechselt und jeweils ein Fünftel kauft seine Kleidung billiger ein oder hat einen günstigeren Handyanbieter gesucht. Etwas mehr als jeder Achte wechselte seine Versicherung, fünf Prozent haben diese sogar gekündigt.

Reparaturen und Second Hand werden beliebter

Aber nicht nur die Anbieter werden gewechselt. 40 Prozent der Befragten gaben an, Dinge öfter gebraucht gekauft zu haben oder ließen sie reparieren. Insbesondere Haushalte denen weniger Geld zu verfügung steht oder mit Kindern unter 14 Jahren sind hier stark vertreten. „Gerade Menschen mit geringen Einkommen und/oder jene mit Kindern müssen sich stark einschränken und ändern deswegen auch ihr Einkaufsverhalten“, resümiert AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic. Es sei aus Klima- und Umweltschutzperspektive zwar begrüßenswert, wenn auf Konsumalternativen wie gebraucht kaufen oder Reparaturen zurückgegriffen wird, das sollte aber nicht aufgrund mangelnden Geldes seitens der Konsument erzwungen werden.