Die Geheimniskrämerei hatte einen Grund: “Angesichts angekündigter Proteste” hatten Maaßen und seine Anhänger auf eine öffentliche Veranstaltung verzichtet und die ursprünglich geplante Pressekonferenz im Anschluss abgesagt: “Ein späterer Parteitag wird selbstverständlich öffentlich sein”, sagte ein Sprecher der neuen Partei.

Maaßen selbst will nach eigenen Angaben für den Parteivorsitz kandidieren. Die Weichen für die Parteigründung hatte der Verein im Januar bei einer Mitgliederversammlung in Erfurt gestellt, mit der Übertragung des Namensrechts. Die WerteUnion, zuvor eine Vorfeldorganisation der CDU, wird demnach auch der Name der Partei sein.

Maaßen war von 2012 bis 2018 Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz. 2023 wurde er Vorsitzender der WerteUnion. Auch innerhalb seiner Partei – er war jahrelang CDU-Mitglied –  geriet der heute 61-Jährige wegen rechtspopulistischer Aussagen zunehmend in die Kritik.

Im vergangenen Jahr wurde ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet. Dem kam Maaßen im Januar mit dem Austritt aus der CDU zuvor. Kürzlich hatte er öffentlich gemacht, dass sein früherer Arbeitgeber, das Bundesamt für Verfassungsschutz, Daten über ihn im Bereich Rechtsextremismus gespeichert habe.

WerteUnion: Landtagswahlen ja - EU-Wahl nein

Die neue Partei sieht sich selbst als “konservativ-liberal”. Nach Angaben von Vertretern der WerteUnion soll die neue Partei bei den Landtagswahlen im September in Brandenburg, Sachsen und Thüringen antreten, nicht aber bei der Europawahl im Juni.

Maaßen sagte jüngst in einem Interview mit “tv.berlin”: “”Wir stehen für klassische bürgerliche Werte, die Deutschland stark gemacht haben und die die CDU letztendlich auch geprägt haben.” Die WerteUnion sei für Freiheit, Rechtsstaat, Demokratie, Toleranz, aber auch für einen Rückzug des Staates aus dem Leben der Menschen. Sie wolle die Lücke füllen zwischen der klassischen, die den Weg verlassen habe, und der AfD, die zu radikal geworden sei.