Neuer Ansatz erklärt niedrige Impfquote in der Schweiz
Die Schweiz weist im Vergleich zu 15 weiteren Ländern eine relativ niedrige Impfquote auf. In Österreich ist eine ähnliche Dynamik zu beobachten. Es gibt Parallelen zwischen den Entwicklungen in der Schweiz und denen in Österreich.
Im Kampf um die Beendigung der Pandemie setzen die meisten Länder auf flächendeckende Durchimpfung der Bevölkerung. Aus einem Vergleich mit 16 westeuropäischen Staaten und einigen außereuropäischen Ländern geht hervor, dass jene mit der höchsten Anzahl an Vollgeimpften aktuell Portugal (88 Prozent), Island (82 Prozent) und Spanien (81 Prozent) sind.
Die Schweiz (63 Prozent), Österreich (64 Prozent) und die USA (64) bilden hingegen die Schlusslichter. Doch wie entsteht solch eine Dynamik? Die NZZ führt sie auf vier Ursachen zurück.
Impfrage ist stark politisiert
Ein Grund für die niedrige Impfquote der Schweiz sei demnach die große Politisierung der Impffrage. Diese erfolge hauptsächlich über die Partei SVP (Schweizerische Volkspartei). Laut Befragungen des Forschungsbüros Satomow zeigt sich eine großes Gefälle zwischen SVP-Sympathisanten und allen anderen. In Österreich schaut es ähnlich aus: die Impfquote gehört weltweit zu den bescheideneren. Es lasse sich eine ähnliche Dynamik beobachten – Impfgegner sind zumeist bei der FPÖ angesiedelt, die hierzulande durchaus Einfluss hat.
Niedriges Krisenbewusstsein
Des Weiteren führt ein Schweizer Parlamentarier die niedrige Impfquote auf das allgemeine Krisenbewusstsein in der Schweiz zurück, das wesentlich geringer sei als anderswo. Das könnte ebenfalls eine Ursache für die relativ niedrige Impfquote in der Schweiz sein. So gibt der Parlamentarier an, dass die Schweizer grundsätzlich weniger an der Pandemie gelitten, sie weniger als einschränkend empfunden haben und deshalb die Impfmaßnahmen von verhältnismäßig weniger Menschen in Anspruch genommen worden sind.
Direkte Demokratie und Föderalismus
Die dritte Erklärungsmöglichkeit betrifft die politische Kultur des Landes. Föderalismus und direkte Demokratie erlauben der Bevölkerung flexiblere Mitsprachegelegentheit. Alleine das höhere Mitsprache- und Partizipationsrecht in der Schweiz vermittelt den Bürgern das Gefühl, im Zweifelsfall eingreifen zu können, weshalb die Impffrage gelassener genommen wird.
Impfskepsis generell ausgeprägt
Der vierte und letzte Grund für die relativ niedrige Impfquote in der Schweiz ist die generelle Skepsis gegenüber Impfungen. Diese Einstellung rührt wohl aus einer hohen Wohlstandsstellung. So lässt sich ein Muster erkennen: Je ärmer ein Land, desto niedriger die Impfskepsis. Eine starkes Gesundheitssystem kann demnach Erkrankte ohne Impfung gut auffangen.
Kommentare
Selbstverständlich ist das Krisenbewusstsein in der Schweiz niedriger. Die haben im Gegensatz zur EU nicht jedes Jahr eine neue.
So ein Schwachsinn! Die NZZ ist auch nicht mehr, was sie einmal war. Die sollten besser einmal den Sexaffäre- und Machtmissbrauch-Fall des linken Berset – den sie totschweigen – objektiv und unabhängig beschreiben und zur Rede bringen, als solche Corona-Behauptungen heraus zu brunzen.
Ob sich so eine komplexe Fragestellung so einfach beantworten lässt, ist fraglich. Hierfür bedürfte es wohl einer umfangreichen sozialwissenschaftlichen Studie. Ich denke, die Gründe sind so Vielfältig wie die Menschen selbst.
Einschränkungen hat es genug gegeben! Nur haben sich sogar viele Befürworter dieser Einschränkungen nicht daran gehalten. Da haben wir ja genug erlebt im letzten Winter. Selbst die Politik ist oft genug dabei ertappt worden, sich nicht an die eigenen Blödheiten zu halten, mit denen sie das Volk drangsaliert haben.
Interessant, dass das eigentliche Hauptargument von Gegnern einer Impfpflicht ausgelassen wird; nämlich, dass die Impfungen allesamt nicht regulär zugelassen sind und eine Impfung daher ein erhöhtes Risiko darstellt.
Dass es Leute gibt, die kategorisch gegen Impfungen sind, ist freilich wahr. Aber das sind nicht so viele.
Ich bin dankbar für viele Impfungen, die ich auch alle – jedenfalls die Wesentlichen – vornehmen habe lassen. Ich habe mich auch gegen Corona impfen lassen. Aber nur wegen der Einschränkungen, mit denen ich nicht arbeiten könnte. Wegen des Risikos der unerprobten Impfstoffe hatte ich schon ein ungutes Gefühl und hätte mich daher ohne Notwendigkeit nicht impfen lassen.
Mittlerweile sind die Impfstoffe auf knapp nach der Impfung auftretende Nebenwirkungen zwar erprobt, aber auf spätere Auswirkungen nicht. Bei der Schweinegrippeimpfung in Deutschland sind erst zwei Jahre später tausende Narkolepsie-Erkrankte aufgefallen und dann erst der Impfung zugeordnet worden.
Der neuartige mRNA-Impfstoff kann noch ganz andere Überraschungen bringen. Hoffentlich nicht, aber man weiß es eben noch nicht.