“Auch Bablers ,Ja‘ zum Tempo 100 sorgt für Unklarheit. Wir wissen, dass eine generelle Geschwindigkeitsbeschränkung auf 100 km/h auf Autobahnen ganz dem marxistischen Weltbild des Neo-SPÖ-Vorsitzenden entspricht – allerdings bewegt er sich auch hier gegen die eigenen Parteigenossen, denn in der Vergangenheit hat sich die SPÖ gegen Tempo 100 ausgesprochen”, kommentierte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker die Aussagen des neuen SPÖ-Bundesparteivorsitzenden, dass er – und somit auch die SPÖ – für ein Einbremsen aller Autofahrer auf allen österreichischen Autobahnen auf maximal 100 km/h sei.

Die Reaktionen auf den Social-media-Plattformen zu Bablers Änderung der SPÖ-Linie fielen nur bei den Unterstützern der Grünen und absoluten Babler-Fans positiv aus: “Wer Babler wählt, der wählt Tempo 100”, oder “Babler will ganz Österreich einbremsen”, und mit der Anspielung auf die Grund-Ideologie des neuen SPÖ-Chefs “Babler will eine Marximalgeschwindigkeit”.

ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker kontert deutlich auf die Tempo-100-Wünsche von Babler.

Babler will Unfallzahlen um 100 Tote auf Autobahnen verringern - im Jahr 2022 gab es 83.

Auch die FPÖ kritisierte sofort heftig die neuesten Babler-Aussagen pro Zusatz-Tempolimit. So schrieb Hannes Amesbauer, der Sicherheitssprecher der FPÖ auf Twitter: “Jetzt spricht sich auch noch der neue Held des Sozialismus für Tempo 100 auf den Autobahnen aus. Neben den Grünen hat sich auch die SPÖ die Gängelung der Autofahrer auf die dunkelrote Fahne geschrieben.”

In der ORF-Pressestunde, in der Andreas Babler auch vom Chefredakteur einer Tageszeitung mit gewisser SPÖ-Nähe befragt werden durfte, verteidigte Babler seine Position pro Tempo 100 auch mit dem Argument, dass bei 30 km/h weniger auf der Autobahn “100 Menschen pro Jahr weniger bei Autounfällen sterben”.

Das ist insofern interessant, weil laut Bundesministerium für Inneres im gesamten Vorjahr 369 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet worden sind und davon 22,7 % durch “nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit”, also 83. Dieses Faktum wird es relativ schwierig machen, die Zahl der Todesopfer um weitere 100 zu verringern.

Dabei ist noch gar nicht ausgewertet, ob die Tempo-Todesopfer auf Autobahnen oder Bundesstraße oder im Ortsgebiet dokumentiert worden sind, was vermutlich zu einer weiteren Verringerung der Todeszahl/Jahr auf Autobahnen bringen würde. Eine “Verringerung um 100 Tote pro Jahr”, wie Andreas Babler das sagte, ist jedenfalls absolut unmöglich.

Vielsagend: Keiner der beiden Medienmitarbeiter in der ORF-Pressestunde fragte nach, woher Babler seine Daten hat, wie er denn seine Aussagen belegen könne.

Auf Twitter gab's zahlreiche Reaktionen auf die neue SPÖ-Linie pro Tempo 100
Andreas Babler: "Mit Tempo 100 sterben 100 Menschen weniger im Jahr."

Nur noch Tempo 100 auf allen österreichischen Autobahnen - eine gute Idee?