Der neue Vorsitzende des Weltklimarates, Jim Skea (69), hält nichts von Untergangsszenarien im Zusammenhang mit dem Klimawandel. „Wenn man ständig nur die Botschaft aussendet, dass wir alle dem Untergang geweiht sind, dann lähmt das die Menschen und hält sie davon ab, die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um mit dem Klimawandel fertig zu werden“, sagte Skea (ausgesprochen: Ski) wenige Tage nach seiner Wahl gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

„Keine existenzielle Bedrohung für die Menschheit“

Gegenüber dem „Spiegel“ legte er nach, als er auf radikale Klimabewegungen wie die „Letzte Generation“ angesprochen wurde, für die „das 1,5-Grad-Ziel fast heilig“, ist, wie der „Spiegel“ vermerkt. „Sie sieht die Welt im Chaos versinken, wenn wir es nicht erreichen.“ Darauf Skea: „Die Welt wird nicht untergehen, wenn es um mehr als 1,5 Grad wärmer wird.“ Zwar sei mit mehr Problemen und sozialen Spannungen zu rechne, doch „ist das keine existenzielle Bedrohung für die Menschheit. Wir werden auch bei 1,5 Grad Erwärmung nicht aussterben.“

Jim Skea (2. v. l.) als Ko-Vorsitzender der Arbeitsgruppe III des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) im Jahr 2019APA/AFP/FABRICE COFFRINI

Die Technologien und Instrumente, um den Klimawandel einzudämmen seien vorhanden, sie müssten nur auch angewendet werden, unterstreicht der Professor für nachhaltige Energie an der Londoner Eliteuniversität Imperial College.

Nächste Berichte des Klimarates Ende der 2020er Jahre

Der Weltklimarat (IPCC) ist eine UN-Institution in Genf. Für ihn tragen Fachleute den wissenschaftlichen Kenntnisstand zum Klimawandel alle fünf bis sieben Jahre zusammen. Sie zeigen Handlungsoptionen und ihre jeweiligen Konsequenzen auf. Entscheidungen treffen aber Regierungen. Die IPCC-Berichte waren bisher die wichtigste Grundlage für politische Entscheidungen zur Eindämmung des Klimawandels. Die nächsten Berichte sind Ende der 2020er Jahre zu erwarten.

Der IPCC müsse selbst auch mehr tun, um seine spezifischen Erkenntnisse besser als Handlungsgrundlage für bestimmte Gruppen aufzubereiten, nicht nur für die Politik ganz oben. Skea nannte Stadtplaner, oder Landwirte oder Unternehmen. „Bei dieser ganzen Sache geht es um echte Menschen und ihr reales Leben, nicht um wissenschaftliche Abstraktionen”, sagte er. „Wir müssen ein Stück runterkommen.“

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Kommentare

  • gerhard mikulasch sagt:

    Hat der Herr volle Hosen bekommen, weil die AFD in D schon über 20% ist und sich am Horizont eine neuerlich Kandidatur von Trump abzeichnet. Man will ja seinen gutdotierten Job noch einige Jahre behalten, gell.

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  • Eiskalle sagt:

    Die Politik erzählt immer was von Klimawandel aber Wasser predigen und Wein trinken geht nicht da wird um die Welt geflogen was das Zeug her gibt ob Baerbock Habeck und wie sie alle heißen. Für mich ist dieses Doppelmoral und unglaubwürdig wer Wasser predigt sollte auch Wasser trinken.

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  • Wpocht sagt:

    Dass zu viel CO2 die Ursache der Erderwärmung ist, ist unbestritten ebenso dass der vom Menschen verursachte CO2 Ausstoß und die Erderwärmung parallel verlaufen, je mehr CO2 desto mehr Erwärmung. Von der Österr. AKADEMIE der Wissenschaften gibt es dazu Videos auf Youtube.

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  • starzi sagt:

    Das Klima macht einem NORMALDENKENDEN Bürger mit Hausverstand keine Sorgen …
    Was uns diese Regierenden die letzten Jahre angetan haben und noch antun werden das macht einem NORMALDENKENDEN BÜRGER mit Hausverstand große Sorgen….

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  • Gisela Fitz sagt:

    Die Bildungsmisere -bis hin in die Regierungen –
    ist 10 x schlimmer als jeder Klimawandel .

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  • Kole sagt:

    Kann es sein das es doch noch normale gibt?

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  • Marco Greska sagt:

    Mit dieser Haltung wird es Jim Skea auch in keine deutsche Talkshow mehr schaffen.

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  • Dagobert sagt:

    Das Narrativ, dass das Spurengas CO2, ohne dem keine Pflanze existieren kann, so böse, böse, böse ist, darf nicht in Frage gestellt werden.
    Das Klima ändert sich immer, mal mehr, mal weniger, mal langsamer, mal schneller.
    Man darf nicht vergessen, dass es die Aufgabe des IPCC festzustellen, das der Mensch Schuld am Klimawandel ist. Das ist eine ganz andere Grundlage, als zu erforschen, weshalb sich das Klima ändert.

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    1. whitepanther sagt:

      Was sie schreiben ist nicht korrekt!
      Die Aufgabe des IPCC besteht in der regelmäßigen Bereitstellung von Berichten über den aktuellen Wissensstand bezüglich des Klimawandels, um Regierungen auf allen Ebenen mit Information zu versorgen, die sie zur Entwicklung ihrer Klimapolitik nutzen können.
      SG

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      1. Dagobert sagt:

        Lesen sie noch einmal nach.

  • AutochToni sagt:

    Bei 1,5 Grad geht die Welt nicht unter. Diese sind ja auch das Klimaziel, das vermutlich verfehlt wird, wie sich abzeichnet. Auch bei plus 2,5 Grad wird die Welt nicht untergehen. Es wird nur für Menschen sehr ungemütlich.

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    1. Viribus unitis sagt:

      AutochToni: Diese These angenommen,
      welchen Spielraum an Einsparungen in Österreich für den weltweiten CO2 Ausstoß sehen Sie da.
      Österreich( o,2%) + Rest der Welt ( 99,8%= Welt CO2 Ausstoß – Reduktion (1,5 % d. weltweiten CO 2 )

      In Peking brennt ein Haus und Sie rufen in Wien die Feuerwehr!

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      1. whitepanther sagt:

        @ we the people: Gott sei Dank repräsentieren sie nicht the people.
        In der Römerzeit hatten wir +2,5 Grad Durchschnittstemperatur? Wo haben sie das aus dem Zusammenhang gerissen? Verschwoerungsschmarren
        @ vereinte staerke: Empfehle Andre Heller: Kumma mit Kane Ausreden mehr. Wenn waehrend der Ozonlochkrise alle ihre Einstellung gehabt haetten dann haetten wir das Problem nicht gelöst und haetten jetzt ein weiteres Riesenproblem mit sehr viel Elend.
        SG

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  • Sławek sagt:

    Hilft nicht viel wenn CO2 die einzig heilige Erklärung bleibt und sonst wird auch keine weitere Forschung finanziert.

    Und vermutlich ist man bei CO2 komplett auf dem Holzweg. Werden wir ja nie erfahren, solange man keine echte Forschung mit allen denkbaren Ansätzen betreibt.

    Wenn man einen Tomatenbauer fragen würde, würde er einem wahrscheinlich eher erzählen, dass man bei Hitze mehr CO2 braucht nicht weniger, damit die Pflanzen weniger Wasser brauchen.

    Es kann also sehr gut sein, dass mit der Reduktion von CO2 eher Dürre ausgelöst wird als umgekehrt. Aber erlaubt sind ja nur solche Forschungsergebnisse, die besagen, dass CO2 böse ist, ansonsten werden einem die Mittel gestrichen.

    Hat wohl eher was mit realitätsfremden Idealismus zu tun, mit dem Ziel alle Abgase weltweit abzuschaffen, als mit echter Wissenschaft. Es geht also nicht mal ums Klima, es geht um CO2 und somit um alle Abgase. Klima ist nur der Vorwand.

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