Entspanntes Fahren auf weiten Strecken ohne das Lenkrad selbst in die Hand zu nehmen einerseits und die Flexibilität und Individualität des Pkw-Verkehrs auf der anderen Seite: Diese beiden Welten versucht das von der Forschungsgesellschaft FFG geförderte Sondierungsprojekt „RailCharge” gerade auf Schiene zu bringen. Die ersten und letzten Kilometer werden mit dem Auto zurückgelegt, die größte Zeit fährt man aber mit dem Zug mit und lädt über das Zugnetz sein Auto auf. 

Das Projektteam argumentierte ebenfalls, dass man das öffentliche Stromnetz dadurch entlasten würde , “da nicht mehr Zigtausende Fahrzeuge gleichzeitig schnellladen. Das belastet unser Elektrizitätsnetz, das derzeit aufgrund des Ausbaus der volatilen Quellen ohnehin etwas leidet”, erklärte Armin Buchroithner vom Institut für Elektrische Messtechnik und Sensorik.

Ladestationen wie diese hier von "Tesla" könnten in Zukunft überflüssig werdenAPA

An konkreten Anwendungsfällen und technischen Lösungen wird gerade geforscht

Als konkreter Anwendungsfall werden Urlaubsreisezüge und längere Strecken ab drei Stunden genannt. Kürzere Strecken seien nicht geeignet für dieses Lade-Konzept, da das Laden Zeit beanspruche, aber auch das Verladen und Abladen der Autos  zeitintensiv ist. 

In Kooperation mit dem Projektpartner „easelink“ aus Graz ist eine Ladelösung entstanden, bei der ein nachrüstbarer Rüssel an der Unterseite des Autos sich auf eine Ladeplattform am Boden des Zugwaggons absenkt. Dadurch gibt es keine steife Steckverbindung und Kabelwerk, wodurch das Risiko für Schäden am Fahrzeug durch die Bewegungen bei einer Zugfahrt – etwa durch Scheuern am Lack – entfällt.

Die Architektur des Waggons muss auch berücksichtigt werden, da man nicht nur die Ladetechnologie unterbringen muss, sondern auch die Fahrzeuge möglich schnell und flexibel auf- und abgeladen werden müssen. Ebenfalls muss man die Tunnelfahrten berücksichtigen, da aufgrund des erhöhten Luftdrucks die Autos wegen der hohen Geschwindigkeiten und dem fehlenden geschlossenem Design des Waggons, beschädigt werden könnten.