Große Ausschläge in den Beliebtheitswerten der Parteien gibt es seit der letzten Vergleichsumfrage aus dem Mai kaum, aber: Die FPÖ hat knapp vier Monate vor der Nationalratswahl noch einmal einen Prozentpunkt zugelegt und schaffte mit 32 Prozent einen neuen Rekordwert. Die Freiheitlich waren in er Umfrage die einzige Partei, die zulegen konnte und wäre bei diesem Votum in er komfortablen Lage, sowohl mit der ÖVP als auch mit der SPÖ eine regierungsfähige Mehrheit bilden zu können. SPÖ und ÖVP benötigten dagegen noch einen dritten Koalitionär (Grüne, NEOS), um auf eine parlamentarische Mehrheit (ab 48 %) zu kommen.

Um Platz zwei im Parteienranking liegen SPÖ und ÖVP fast gleichauf. Die Sozialademokraten um Andreas Babler kämen laut INSA auf 21 Prozent. Knapp dahinter die ÖVP. Die Türkisen erreichen 20 Prozent und belege damit nur Rang drei.

Grüne und NEOS kämen auf acht Prozent, die Bierpartei  auf beachtliche sechs. Einzige Verlierer in der aktuellen Umfrage wäre die KPÖ, die im Vergleich zum Vormonat einen Prozentpunkt einbüßte und bei aktuell drei Prozent nicht in den Nationalrat einziehen würde.

Kanzlerfrage: Kickl und Nehammer gleichauf

Könnte der Bundeskanzler in Österreich direkt gewählt werden, würde sich ein Duell zwischen Herbert Kickl (FPÖ) und Amtsinhaber Karl Nehammer (ÖVP). Jeweils 22 Prozent entschieden sich für einen der beiden Parteichefs. Während Kickl damit hinter den Werten seiner Partei zurückbleibt, schneidet Nehammer etwas besser als die ÖVP ab. Von einem Kanzlerbonus aber scheint der ÖVP-Frontmann nicht zu profitieren.

Andreas Babler (SPÖ) kommt in der Kanzlerfrage auf 17 Prozent. Auffallend: Fast ein Drittel der Befragten (31 Prozent) gab an, keinen der Spitzenpolitiker direkt zum Kanzler wählen zu wollen.

EU-Wahl: Grünen-Desaster schadet Schilling bei einem Drittel der Befragten

Zur EU-Wahl am Sonntag befragt, gaben 69 Prozent an, bereits zu wissen, wem sie ihre Stimme für das Parlament in Brüssel geben werden. Immerhin 21 Prozent hatten sich noch nicht entschieden. 41 Prozent der Wahlberechtigten wollen die Möglichkeit von Vorzugsstimmen nicht nutzen, 35 Prozent vermutlich schon.

Auch das Grünen-Desaster um Spitzenkandidatin Lena Schilling wurde abgefragt. Der Wirbel um angeblich wahrheitswidrige Aussagen über Dritte durch die Jungpolitikerin zeigt Wirkung: Immerhin 35 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Wahlverhalten sehr stark (17%) oder eher stark (18%) beeinflusst wurde. Die große Mehrheit schätzte die Wirkung der Affäre auf ihr Wahlverhalten als eher gering (20%) oder sehr gering (57%) ein.

Beim INSA-Meinungstrend wurden zwischen dem 3. und 5. Juni 1000 Wahlberechtigte befragt. Die Schwankungsbreite liegt bei +/- 3,1 Prozent.