„New York Times“: Drohnenangriff in Afghanistan traf keine Terroristen, sondern eine NGO
In Wahrheit waren es Wasserkanister und kein Sprengstoff, die am 29. August beim Drohnenangriff in Kabul erwischt worden waren. Getroffen wurden Mitarbeiter einer Hilfsorganisation, keine Terroristen. Das ergaben Recherchen der „New York Times“.
Nach Recherchen der „New York Times“ hat die US-Armee bei ihrem tödlichen Drohnenangriff am 29. August in Kabul nicht ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug getroffen, sondern den mit Wasserkanistern gefüllten Wagen eines Mitarbeiters einer Nichtregierungsorganisation (NGO). Wie die Zeitung am Freitag nach Auswertung von Aufnahmen aus Überwachungskameras berichtete, war der Kofferraum des Wagens von Esmarai Ahmadi mit Wasserkanistern gefüllt.
Ahmadi was a 14-year employee of Nutrition & Education International, a U.S. NGO that fights malnutrition. He helped start up soy factories, repair machinery, transport his colleagues and distribute food from his Corolla to displaced Afghans. pic.twitter.com/S7r1TyHBs0
— Evan Hill (@evanhill) September 10, 2021
Bereits am Tag nach dem Angriff in Kabul hatte Aimal Ahmadi der Nachrichtenagentur AFP mitgeteilt, dass sein Bruder kein Attentäter, sondern ein NGO-Mitarbeiter gewesen sei und bei dem Angriff insgesamt zehn Zivilisten getötet worden seien, darunter sechs Kinder. Der „New York Times“ zufolge arbeitete Ahmadi als Ingenieur für die in Kalifornien ansässige NGO Nutrition and Education International (deutsch: Ernährung und Bildung International). Auf den Aufnahmen sei zu sehen, wie er und ein Kollege den Wagen mit Wasserkanistern beluden.
Pentagon: Angriff basierte auf Geheimdienst-Erkenntnissen
Pentagon-Sprecher John Kirby erklärte daraufhin, die Ermittlungen würden fortgesetzt, und versicherte, dass „kein Militär der Welt so sehr darauf bedacht ist, zivile Opfer zu vermeiden (wie die USA)“. Der Angriff habe auf „guten“ Geheimdienst-Erkenntnissen basiert, „und wir glauben weiterhin, dass damit eine unmittelbare Bedrohung des Flughafens verhindert wurde“.
Zuvor hatten die US-Streitkräfte erklärte, der Drohnenangriff haben einem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gegolten. Sie räumten aber den Tod von drei Zivilisten ein.
Kommentare
NGO’s sind doch jene, welche Terroristen unter dem Deckmantel des Asyls mit Schiffen aus dem Mittelmeer nach Europa transportieren.
Genau! Terroristen-Taxis…