In einer konzertierten Aktion in der Nacht auf Freitag wurden in sieben Bundesländern sowie in der benachbarten Slowakei 15 Personen festgenommen, darunter zwölf Männer und drei Frauen. Ihnen wird vorgeworfen, seit Monaten gezielt Homosexuelle attackiert zu haben – unter dem Vorwand, mutmaßliche Sexualstraftäter zur Rechenschaft zu ziehen. Der Vorwurf der Polizei: Hate Crime.

Die perfide Methode: Locken, maskieren, filmen

Laut Landeskriminalamt Steiermark sollen die Verdächtigen seit Mai 2024 Fake-Profile auf Social Media genutzt haben, um homosexuelle Männer zu Treffen an abgelegenen Orten zu locken. Was diese dort erwartete, waren vier bis acht maskierte Personen, die sie beraubten, misshandelten, erniedrigten – und das Ganze auch noch filmten und in internen Gruppen verbreiteten.

Die Polizei spricht mittlerweile von mindestens 17 Opfern. In einem Fall soll es sogar zu einem versuchten Mord gekommen sein.

Brigadier Michael Lohnegger (Bild) vom Landeskriminalamt Steiermark tritt nach den österreichweit durchgeführten Hausdurchsuchungen vor die Presse.APA/ERWIN SCHERIAU

Einsatz in sieben Bundesländern – Waffen und NS-Devotionalien sichergestellt

Die Aktion, die unter dem Namen „AG Venator“ geführt wurde, begann in den frühen Morgenstunden mit zeitgleichen Hausdurchsuchungen in fast ganz Österreich – nur Vorarlberg und Kärnten waren nicht betroffen. Unterstützt wurde der Einsatz von rund 400 Polizisten, darunter auch Cobra, Wega und zahlreiche Kriminalisten.

Dabei wurden laut Angaben der Polizei nicht nur Beweismittel, sondern auch Waffen und NS-Devotionalien sichergestellt.

Mehr als 400 Polizisten waren im Einsatz, darunter auch Spezialeinheiten.APA/GEORG HOCHMUTH

Polizei: Kein einziges Opfer war pädophil

Laut Michael Lohnegger, dem Leiter des Landeskriminalamts Steiermark, handle es sich um „aus Vorurteilen motivierte Gewaltverbrechen“. Die Behauptung, die Opfer seien Pädophile, sei frei erfunden gewesen. „Es handelt sich um Hassdelikte gegen Personen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung.“ Die Polizei betont ausdrücklich, dass kein einziges Opfer im Zusammenhang mit Pädophilie stand.

Die sichergestellten digitalen Spuren müssen noch ausgewertet werden. Der Einsatz „Venator“ dürfte erst der Anfang einer umfangreichen strafrechtlichen Aufarbeitung sein.

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Kommentare

  • Angiel sagt:

    Österreichische Staatsbürger oder gar österreichische Staatsbürger mit österreichischen Wurzeln, um es wirklich in die rechtsextreme Szene einordnen zu können und zu müssen, oder etwa doch nicht? Dann müsste man es einer anderen Szene unterordnen, sonst wäre es Irreführung der Bevölkerung!

  • Ich lehn mich mal etwas weiter raus und frage: sagt:

    Wie lauten denn die Namen der Festgenommenen?

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  • Djego sagt:

    Mich würde interessieren wie so ein Fake Account aussah? Da sie sich Pädo-Hunter nennen, nehme ich an, dass sie gezielt gegen Pädophile gesucht haben.
    Wurden die Datenträger der Opfer auch untersucht, ob da diesbezüglich etwas wahres dran ist, oder darf die Polizei das aus Datenschutzgründen nicht?
    Nach dem lächerlichen Urteil an Teichmeister und absolut keinen nachfolgenden anderen Verhaftungen von Mittätern bzw. Mitwissern, habe ich so meine Bedenken an der Justiz! Woher kamen die zigtausend Fotos? An wen wurden welche weitergegeben? Da gibt’s viele Ungereimtheiten und ich habe das Gefühl, dass bei diesen Thema sehr oft und viel weggeschaut wird!
    Stichwort: Sachensumpf, Epstein, …. und die Medien schweigen dazu bzw. stellen keine unbequemen Fragen dazu!
    Wenn diese Tat aber wirklich nur gezielt gegen Homosexuelle gerichtet war, dann verurteilt ich diese Anschläge aufs schärfste! ABER Kindesmissbrauch verurteile ich auch!!!!!!!!!!!!

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    1. Hans sagt:

      Heast Djego – lass mal die Kirche im Dorf. Die Polizei hat lange ermittelt und hat ausdrücklich erwähnt, dass es sich bei den Opfern nicht um Pädophile handelt. Die Täter sind einfach Menschenhasser. Passt vielleicht gerade nicht in dein Weltbild – Aber nimm das trotzdem einfach mal so hin.

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      1. @Hans sagt:

        Ist ja noch nie vorgekommen, dass die Polizei Fehler gemacht hat, oder sich sogar irrte, Unschuldige der schwerszen Verbrechen beschuldigte, oder auf politischen Druck Spuren nicht verfolgt hat. Passt vielleicht gerade nicht in dein Weltbild – Aber nimm Fakten trotzdem einfach wahr.

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      2. @Hans sagt:

        Ist ja noch nie vorgekommen, dass die Polizei Fehler gemacht hat, oder sich sogar irrte, Unschuldige der schwersten Verbrechen beschuldigte, oder auf politischen Druck Spuren nicht verfolgt hat. Passt vielleicht gerade nicht in dein Weltbild – Aber nimm Fakten trotzdem einfach wahr.

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        1. Hans sagt:

          @@
          Was für ne Fakten? Natürlich passieren Fehler.. überall.
          Aber einfach mal davon auszugehen, dass da wieder irgendetwas faul sein könnte, ist mir zuwider.

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          1. Diego sagt:

            Es ist nur komisch, dass solche Fehler meistens nur in einer Richtung passieren und meistens vor Wahlen oder wenn man die Bevölkerung gegen eine Gruppe aufbringen will passieren! Dann wird groß in den Medien gehetzt aber wenn die dann freigesprochen werden, dann geht dies im Tagesgeschehen unter.

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  • hödlmoser sagt:

    Na Gott sei Dank haben sie auch ns Devotionalien gefunden…

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  • hödlmoser sagt:

    Gut wenn solche Sub. Jekte aus dem Verkehr gez. Ogen und einge. Locht werden. Sieht aber auch nach einem medial aufgeblasenen “Erfolg” für die Ampel aus. Was der Karner und die ÖVP in so kurzer Zeit schon alles leisten!

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  • GF 99 sagt:

    Was ich nicht verstehe, warum sind die Opfer zu den Treffpunkten gekommen, wenn sie nicht etwas gewisses erwartet haben.

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    1. Magnus sagt:

      Weil die Täter Fake Profile hatten und die Opfer von einem Date ausgegangen sind.

  • Tina sagt:

    naja, da fragt man sich schon
    wer hat denn etwas gegen Homosexuelle
    sind da nicht etliche andere zu uns gekommen,
    die unsere Lebensart, wie immer, nicht annehmen wollen

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  • Alex sagt:

    Beeindruckend wäre es dann, wenn man zum Schutz der gesamten Bevölkerung so konsequent vorgehen würde. Wo war diese Konsequenz nach Anschlägen und dergleichen? Sowohl in Österreich wie auch in Deutschland.

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    1. magnus_makato@hotmail.com sagt:

      Äpfel-Birnen Vergleich. Selbstverständlich gab es nach den Anschlägen Razzien und Untersuchungen.

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  • lol sagt:

    Radikale werfen Randgruppen Verbrechen vor, um sich dann legitimiert zu fühlen, Gewalt anzuwenden. Sollte einem bekannt vorkommen.

    P.S.
    Ich hatte das sehr viel genauer ausformuliert, aber da ging es mehrfach nicht durch die Moderation…

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    1. Jahn B sagt:

      Die Pressemitteilung der Polizei erwähnt nichts davon, dass die verwendeten Fake-Accounts sich als minderjährig ausgegeben haben. Auch werden im Text ständig linkstypische Kampfrhetorikbegriffe verwendet, ohne deren Zusammenhang zu benennen. Und bei einem “gescheiterten Bankräuber” sofort zu behaupten, er stünde in keinem Zusammenhang mit “Bankraub”, ist kriminalistisch sehr, sehr gewagt!

      Selbstjustiz ist zu bestrafen, aber jeder weiss, dass die aktuelle Justiz Doppelstandards anwendet.

      Fazit: Diese Verbrechensserie wird künstlich aufgeblasen um Karner im “linken Licht erstrahlen” zu lassen. Eine reine Politshow!

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      1. lol sagt:

        Den Vergleich mit dem gescheiterten Bankräuber finde ich gut. Wenn eine Gruppe Reichsbürger also einen Putsch plant, vor der Durchführung gefasst wird und keinen Erfolg hat, ist die Gruppe dennoch zu verurteilen? Das solltest du mal dem Rest des Forums erklären.

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        1. @lol sagt:

          Du hast viel Pech beim Denken! Aber du kannst ja statt Bankräuber versuchen das korrekte Wort durch die Zensur zu bringen 🤣

  • nannyogg sagt:

    Ich frage mich, weshalb man von diesen Vorfällen absolut nichts gehört oder gelesen hat! Normalerweise werden derartige Widerwärtigkeiten doch medial ausgeschlachtet!

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    1. Hans sagt:

      @nannyogg
      Ich tippe mal wenn das öffentlich wird, stört das die Ermittlungen.

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      1. Magnus sagt:

        Na, die vielen Daumen nach Unten Poster können die – leicht recherchierbare – Wahrheit nicht verstehen. Natürlich wurde nach Islamistischen Anschlägen untersucht bzw. gab es immer wieder Razzien siehe Taylor Swift Konzert.

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