30 Jahre Österreich in der EU: Offizielle Feierlichkeiten beginnen
Vor genau 30 Jahren, am 1. Jänner 1995, trat Österreich der Europäischen Union bei. Das Bundeskanzleramt startet heute in die Festlichkeiten mit einer besonderen Beleuchtung.
Vor genau 30 Jahren, am 1. Jänner 1995, trat Österreich der Europäischen Union bei. Das heißt, dass der heutige 1. Jänner 2025 der Jubiläumstag ist. Die Feierlichkeiten beginnen damit, dass das Bundeskanzleramt heute und morgen Abend mit der Aufschrift “30 Jahre Österreich in der EU” beleuchtet wird.
Alois Mock: „Mister Europa“
Am 17. Juli 1989 begann mit dem offiziellen Beitrittsansuchen Österreichs an die Europäische Gemeinschaft (EG) ein historischer Prozess, der die europäische Zukunft des Landes prägen sollte. Außenminister Alois Mock (ÖVP), später auch als „Mister Europe“ bekannt, übermittelte das Ansuchen in einem formellen Schreiben nach Brüssel und leitete damit die erste Phase des Beitrittsverfahrens ein.
Nach positiver Befürwortung durch Rat und Kommission der EG konnte Österreich am 1. Februar 1993 offiziell in die Beitrittsverhandlungen eintreten. Diese Gespräche, geprägt von intensiven Diskussionen und Verhandlungen, führten am 1. März 1994 zu einem bedeutenden Durchbruch. Euphorisch erklärte Mock: „Österreichs Weg nach Europa ist frei.“
SPÖ und ÖVP traten für den EU-Beitritt ein
Besonders die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP warben geschlossen für den Beitritt, unterstützt von zentralen Akteuren wie Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ), Vizekanzler Erhard Busek (ÖVP), Außenminister Alois Mock (ÖVP) und EU-Staatssekretärin Brigitte Ederer (SPÖ). Die Pro-EU-Kampagne hob vor allem die wirtschaftlichen Vorteile hervor, die sich durch den Zugang zum gemeinsamen EU-Binnenmarkt ergeben sollten.
FPÖ nicht die Einzigen, die gegen Beitritt waren
Doch nicht alle Parteien unterstützten den Beitritt. Die FPÖ unter Jörg Haider, die den Beitritt zunächst befürwortet hatte, schlug einen klaren Oppositionskurs ein. Ihr Hauptkritikpunkt war die Sorge vor einem wachsenden Bürokratismus und Zentralismus durch Brüssel. Auch die Grünen unter dem damaligen Obmann Peter Pilz sowie linke Gruppierungen lehnten den Beitritt ab.
Letztlich entschied sich die Mehrheit der Österreicher (rund 66,6 Prozent) bei der Volksabstimmung am 12. Juni 1994 für den Beitritt, der schließlich am 1. Januar 1995 in Kraft trat.
Kommentare