
Christliche Gemeinden in Syrien am Verschwinden – Nur noch 650 Christen in Idlib
Während zugewanderte Syrer in Europa vehement die Toleranz ihres muslimischen Glaubens einfordern, sind in Syrien die Leben der Christen durch strenge Restriktionen bedroht. Der Bischof von Aleppo warnt nun vor dem Verschwinden christlicher Gemeinden in Syrien.
In der einst überwiegend von Christen bewohnten syrischen Provinz Idlib sind nur noch 650 Christen übrig, “meistens ältere Leute”. Das berichtete das katholische Hilfswerk “Kirche in Not” in München unter Berufung auf Bischof Hanna Jallouf aus Aleppo, wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) und Kathpress am Samstag meldeten. Vor dem dort seit 2011 anhaltenden Bürgerkrieg hätten noch rund 10.000 Christen in Idlib gelebt.
Der Franziskaner Jallouf war bis 2023 insgesamt 20 Jahre Seelsorger in der Provinz im Norden an der Grenze zur Türkei. Auch in anderen Landesteilen Syriens ist nach seinen Worten die christliche Präsenz stark bedroht. “13 Jahre Krieg, Inflation und Armut haben das Land ausgemergelt”, sagte Jallouf. Die Abwanderung aus Städten wie Aleppo oder Hassakeh sei so hoch, dass es dort in einigen Jahren keine funktionsfähige christliche Gemeinde mehr geben werde.
Kreuze sind verboten
Im Nordwesten Syriens ist das christliche Leben nach Angaben des Bischofs starken Restriktionen unterworfen. Christen dürften ihren Glauben außerhalb der Kirche nicht zeigen. Kreuze oder Statuen aufzustellen, sei verboten. Kirchliche Schulen in der Region dürften bis heute nicht offiziell in Betrieb sein. “Viele christliche Familien unterrichten ihre Kinder zu Hause, um sich keiner Gefahr auszusetzen”, berichtete Jallouf. Für die Abschlussprüfungen müssten sie in andere Provinzen reisen, was enorm teuer für sie sei.
Der Bischof war 2014 mit einem Dorfpfarrer und 20 Gemeindemitgliedern von der islamistischen Al-Nusra-Front entführt und fünf Tage gefangen gehalten worden. Mit Blick auf diese Erfahrung und die jüngste Eskalation im Libanon sagte Jallouf: “Wir Christen vergeben, aber wir vergessen nicht. Ich hoffe, dass sich die vergangenen Jahre nicht wiederholen werden. Ich bete darum, dass Syrien und der ganze Nahe Osten wieder ein Ort der friedlichen Koexistenz werden.” (APA/red)
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Kommentare
Verstehe ich nicht. Islam heißt doch Frieden.
Das Löschen von einwandfreien Kommentaren, liegt das an der künstlichen Idiotie oder an den ungeeigneten 3-Monats Werksverträglern vom AMS?
Die Verdrängungen des christlichen Glaubens schreitet auch in Europa voran …
Libanon (einmal mehrheitlich christlich) war früher ” die Schweiz des Ostens”
Auf Open Doors kann man die Zahlen der ehem. Christl.Länder sehen ! Interessante Seite . Unerklärlich, warum sich dieKirche dazu kaum äußert…..
Die syrischen Christen waren für Assad, da dieser Ihr Überleben ermöglichte. Der Westen (USA, EU) unterstützte jedoch diverse muslimische Anti-Assad-Gruppen, was zum Bürgerkrieg führte. Das Resultat wird in ihrem Bericht beschrieben. Noch immer sanktioniert die EU Syrien – auch Österreich!
Man muss bedenken, dass das Christentum von dort kommt! Das Christentum ist eine orientalisch semitische Religion. Einst waren diese Länder alle fast ausschließlich christlich. Die großen Heiligen und Väter kommen von dort: Hl. Johannes von Damaskus, Hl. Ephraim der Syrer, Hl. Isaak der Syrer…Hl. Symeon der Stylite….
Im 10. Wiener Bezirk haben wir auch bald nicht viel mehr …
@Viktor : aber dafür habt ihr Bereicherung – in allen Lebensbereichen ! Gell..? 🙂
Re. migration!
denen gibt es kein Nebeneinander.
Die Religion des Friedens?
Kleiner Tip: einfach mal nachschauen, wer in Idlib und Umgebung “regiert”: Assad ist es nicht. Und wer diese “Opposition” unterstützt.
Was sagen den unsere Kirchenvertreter dazu? Habe noch nie was darüber gehört. Lieber demonstrieren sie gegen die FPÖ.