Das Buch setzt am 21. Oktober 2025 ein, jenem Tag, an dem Sarkozy wegen der Libyen-Affäre in das Pariser Gefängnis La Santé eingeliefert wurde. Während er nach eigenen Angaben überraschend gut schlief, war seine Frau Carla völlig aufgewühlt. „Was haben wir getan, um all dieses Grauen ertragen zu müssen?“, fragt sie am Morgen.

Beim letzten gemeinsamen Frühstück versucht die Familie Haltung zu bewahren. Tochter Giulia, 14, hat hohes Fieber, besteht aber darauf, zu den Unterstützern vor dem Haus zu gehen: „Ich will an Papas Seite sein, er wäre so enttäuscht, wenn ich fehlte.“ Sarkozy beschreibt Carla als stark und zugleich innerlich zerbrochen. Auf dem Weg zum Auto sagt er zu ihr: „Nach achtzehn Ehejahren sind wir am Ende doch die glücklichsten Menschen der Welt, weil wir die Stärke unserer Verbindung spüren.“

Bruni besuchte Sarkozy im Gefängnis

Schon am ersten Hafttag besucht sie ihn. „Man sah es ihr an, wie die Sache sie körperlich herunterriss. Ich begann mir Sorgen um Carla zu machen“, schreibt er. Sie sei „unseren Leuchtturm“. Drei- bis viermal pro Woche kommt sie ins Gefängnis. Die Abende allein empfindet Sarkozy als besonders schwer – er isst kaum, zappt durchs Fernsehen und wartet auf Schlaf. Sein Sohn Jean schlägt vor, den Gefängnisseelsorger zu rufen. Fortan kommt der Priester sonntags, und Sarkozy verspürt „plötzlich das Bedürfnis“ zu beten.

Auch Giulia besucht ihn schließlich und sagt: „Es ist erstaunlich, sogar im Gefängnis schaffst du es, elegant zu sein!“ Bei seiner Entlassung am 10. November wartet die gesamte Familie zu Hause – „das erste richtige Abendessen seit drei Wochen“.