Bittere Zeiten für den Kulturverein Simmering: Nach Jahrzehnten erfolgreicher Veranstaltungen droht nun das Aus. (Symbolbild)APA/BARBARA GINDL

Der „Kulturverein Simmering” steht vor dem Nichts. Nach jahrzehntelanger Arbeit als tragende Kraft hinter zahlreichen Events im Schloss Neugebäude wurde am Montag am Handelsgericht Wien das Konkursverfahren eröffnet.

Damit steht fest: Eine Ära im 11. Bezirk geht zu Ende – und mit ihr droht ein Fixpunkt im Wiener Adventkalender verloren zu gehen.

Pleite-Drama um beliebte Wiener Institution

Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) bestätigt, hat der Verein einen massiven Schuldenberg angehäuft. Ursache seien erhebliche finanzielle Altlasten und das Ausbleiben von Subventionen. Laut vorliegenden Unterlagen verfügt der Kulturverein über Vermögenswerte von rund 80.000 Euro, denen jedoch Forderungen in Höhe von etwa 330.000 Euro gegenüberstehen.

Schulden, Subventionsloch und das Ende im Schloss

Seit den 1980er-Jahren war der Kulturverein Simmering eine feste Größe: Mittelalterfeste, Konzerte, Märkte – das historische Schloss Neugebäude war dank des Vereins das kulturelle Herz des Bezirks. Doch nun droht das Aus.

„Ob eine Fortführung sowie Sanierung des Unternehmens möglich ist, bleibt jedoch abzuwarten. Sofern kein Investor gefunden werden kann, wird das Unternehmen zu schließen und liquidieren sein“, heißt es in der AKV-Stellungnahme.

Die Insolvenz wurde am 3. November 2025 eröffnet, die Anmeldefrist läuft bis 5. Jänner 2026. Zur Insolvenzverwalterin wurde Mag. PLL.M. Katharina Winkler bestellt, die Prüfungstagsatzung findet am 19. Jänner 2026 statt.

Mietvertrag läuft aus – Einnahmequelle versiegt

Noch einmal sollte das Schloss Neugebäude heuer für Einnahmen sorgen – etwa durch Standgebühren und Veranstaltungen. Geplant war unter anderem das beliebte Event „Weihnachten im Schloss“ mit mittelalterlichem Adventmarkt und Hundeadvent.

Doch mit dem Jahresende ist auch hier Schluss: Der Mietvertrag zwischen dem Verein und der Stadt Wien läuft aus. Da keine Verlängerung möglich ist, verliert der Verein damit schlagartig seine wichtigste Einnahmequelle – ein weiterer schwerer Schlag für die ohnehin angeschlagene Organisation.