Energieversorgung: Rolls-Royce baut Mini-Kernkraftwerke
Nach Amazon, Google und Microsoft setzt nun auch Rolls-Royce auf die Entwicklung von Small Modular Reactors (SMR) – kleinen Atomkraftwerken, die vielversprechende Perspektiven für die zukünftige Energieerzeugung bieten. Die Fortschritte in dieser Technologie sind beachtlich und lassen auf eine neue Ära in der Energiebranche hoffen.
In Großbritannien hat Rolls-Royce bereits einen bedeutenden Schritt gemacht, indem das Unternehmen erfolgreich die grundlegenden Sicherheits- und Umweltauflagen für die Genehmigung seiner Reaktoren nachweisen konnte. Geplant ist die Installation von bis zu 15 dieser Mini-Reaktoren, wobei der erste bereits 2029 ans Netz gehen soll. Diese Vorhaben könnten die Energieversorgung im Vereinigten Königreich nachhaltig verändern.
Internationale Perspektiven
Die SMR-Technologie weckt auch im Ausland vermehrt das Interesse. Beispielsweise hat Norwegen erst vor kurzem eine Absichtserklärung unterzeichnet, um ebenfalls bis Ende der Dekade seinen ersten SMR in Betrieb zu nehmen. Auch Tschechien plant, bis 2030 seinen ersten Mini-Reaktor zu installieren.
In Schweden wird Rolls-Royce aktuell als potenzieller Energielieferant gehandelt, während Polen bereits den Bau eines Kraftwerks mit der SMR-Technologie genehmigt hat.
Technische Merkmale und Vorteile der SMR
Die Mini-Reaktoren zeichnen sich durch bemerkenswerte Eigenschaften aus. Ihre modulare Bauweise ermöglicht eine fabrikmäßige Produktion und einen flexiblen Transport per Lkw.
Zudem ist eine geplante Lebensdauer von 60 Jahren vorgesehen, was die Wirtschaftlichkeit der Anlagen erhöht. Der gegenwärtige Preis liegt bei etwa 2,2 Milliarden Euro pro Exemplar, wobei durch die Massenproduktion mit einer Senkung der Kosten gerechnet wird.
Energiebedarf und der Aufstieg der SMR-Technologie
Der Trend hin zu Small Modular Reactors wird nicht nur von Rolls-Royce getragen. Auch andere Technologieunternehmen, darunter Amazon, Google und Microsoft, setzen zunehmend auf diese innovative Technologie.
Ein zentraler Treiber für diesen Wandel ist der steigende Energiebedarf, insbesondere durch den Boom der Künstlichen Intelligenz (KI). Die enormen Mengen an Strom, die Rechenzentren für KI-Anwendungen benötigen, zwingen Unternehmen neue Energiequellen zu erschließen.
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