"Exemplar war nicht aggressiv": WWF protestiert nach Tötung eines Bären
Das Tier war als gefährlich eingestuft worden. Nach der Tötung des Bären protestiert der Umweltschutzverband WWF: “Das Exemplar war nicht aggressiv”.
In der Nacht auf Sonntag haben Förster im Trentino einen unter dem Code M91 bekannten sogenannten Problembären erschossen. Medienberichten zufolge hatte der Landeshauptmann von Trentino, Maurizio Fugatti, am vergangenen Freitag ein Dekret zur Tötung des Tieres unterzeichnet, um die “öffentliche Sicherheit” zu gewährleisten.
Das Tier war als gefährlich eingestuft worden. Das italienische Institut für Umweltschutz und Forschung (Ispra) hatte der Tötung des Exemplars zugestimmt. M91 war im Frühjahr einer Person gefolgt. “Bei dieser Gelegenheit hatte sich der Bär dem Mann genähert, aber kein aggressives Verhalten gezeigt. Und dies obwohl der Mann mit Steinwürfen auf den Bären reagiert hatte”, berichtete der WWF.
In den darauffolgenden Monaten hatte sich der Bär einigen Häusern genähert, auf der Suche nach Nahrung im Müll, der nicht in bärensicheren Behältern aufbewahrt war. “Dieser Aspekt ist besonders schwerwiegend, da das Vorhandensein von nicht entsorgtem Müll eine der Hauptursachen dafür ist, dass sich Bären den Dörfern nähern”, schrieb WWF.
Der Umweltschutzverband WWF protestiert nach der Tötung des mit dem Code M91 bekannten Bären. Der Bär, der kurz vor dem Winterschlaf stand, sei nicht gefährlich gewesen, es habe keinen Grund für seine Tötung gegeben, beklagte der WWF in einer Presseaussendung am Montag. Der Bär war im Oktober vom Trentiner Forstkorps eingefangen und mit einem Funkhalsband ausgestattet worden.
Forderung nach "Aufbau einer echten Koexistenz"
“Einen Bären zu töten, nur weil er sich einmal einem Menschen naht, ohne aggressives Verhalten zu zeigen, und weil er sich manchmal in bewohnten Gebieten aufhält, in denen der Müll nicht gesichert ist, ist die Fortsetzung eines Bärenmanagements, das weit von den wissenschaftlichen Richtlinien entfernt ist”, protestierte der WWF-Verband.
“Wenn man sich wirklich für die Erhaltung einer alpinen Bärenbevölkerung und für den Aufbau einer echten Koexistenz zwischen den Bären und den lokalen Gemeinschaften einsetzen will, ist ein solches politisches Management inakzeptabel”, so der Verband. (APA/red)
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