Trotz der beachtlichen Fortschritte in der Forschung ist die Produktion von Fleisch aus dem 3D-Drucker weit von der Massenproduktion entfernt. Der gesamte Prozess ist extrem teuer und zeitaufwendig. Aktuell sind wir zum Glück noch Jahre entfernt von einer kommerziellen Nutzung dieser Technologie.

Doch selbst wenn die Kosten sinken, bleibt die Frage, ob diese Entwicklung wirklich die Lösung für die Umwelt- und Tierschutzprobleme der Fleischproduktion ist. Der Verlust der Authentizität unserer Nahrung, die Entfremdung von der Natur sind nur einige wenige Punkte, die man kritisieren könnte.

Komplexe Forschung an Fleischersatz

Die Hochschule Reutlingen widmet sich seit über fünf Jahren der Forschung an Alternativen zur herkömmlichen Fleischproduktion. Dabei liegt der Fokus auf der Entwicklung von Ersatzfleisch aus dem 3D-Drucker – einem künstlich erzeugten Produkt, das echtes Fleisch in Geschmack, Textur und Aussehen nachahmen soll. „Der biotechnologische Prozess soll antibiotikafrei, ohne tierische Bestandteile, kostengünstig und lebensmittelkonform gestaltet werden“, erklärt Petra Kluger, Leiterin des Projekts, voller Überzeugung.

Der Ursprung dieses Prozesses ist jedoch wenig appetitlich: Schlachtabfälle. Aus diesen Resten gewinnen die Forscher durch Zerkleinern und enzymatische Verdauung sogenannte Vorläuferzellen. Diese Zellen besitzen die Fähigkeit, sich zu unterschiedlichen Zelltypen zu entwickeln, darunter auch Fettzellen. Die Wissenschaftler der Hochschule Reutlingen haben es geschafft, diese Vorläuferzellen außerhalb eines lebenden Organismus zu kultivieren und sie durch ein speziell entwickeltes Nährmedium zur Umwandlung in Fettzellen zu stimulieren. In einem weiteren Schritt wurden diese Fettzellen in einem Bioreaktor zu kleinen Zellklumpen, den sogenannten Sphäroiden, zusammengeführt.

„Das war ein Durchbruch“, betont Kluger. „Die Tatsache, dass wir diese Sphäroiden in eine essbare Biotinte einarbeiten und dann verdrucken können, war etwas völlig Neues.“ Das Wort „verdrucken“ beschreibt hier den abschließenden Produktionsprozess: Die aus den Zellen erzeugte Biotinte wird in einem 3D-Drucker zu einem künstlichen Fleischstück geformt. Und voilà – fertig ist das Experiment, das als Fleischersatz dienen soll. Guten Appetit!

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Kommentare

  • jerimyy sagt:

    …damals haben wir gesagt das wird nicht kommen …..aber Jahr_2022_…_die_überleben_wollen Film aus den 70 ern

  • Zeckenfresser sagt:

    Soylent Green auf modern.

  • Coolio sagt:

    Graußlich der Mensch schafft sich sowieso selbst ab.

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  • Ramdas Gupta sagt:

    Ich glaube, dass man in 10-20 Jahren bei einer Blindverkostung nicht einmal mehr den Unterschied merken wird. Warum auch? Die chemische Zusammensetzung ist die gleiche, egal ob sie biologisch oder synthetisch hergestellt wird. Schlussendlich kommt’s aber auf die Energiebilanz und somit die Kosten, die in der jeweiligen Erzeugungsart stecken, an.

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  • Teixl sagt:

    Wenn erst der Green-Deal, der Great Reset und die Bilderberg-Ideen mit all ihren ideologischen Wahn.sinnig.keiten umgesetzt wird, stellt sich nicht mehr die Frage, ob ich eine Wahl zwischen echtem und „gedrucktem“ Fleisch habe, denn dann wird es kein echtes mehr geben. Außerdem wird das dann das geringste Problem sein …

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  • Alex sagt:

    Ich vermute mal, dass das Gehirn dieser Forscher auch in einem 3D-Drucker erzeugt wurde. Anders kann man wohl kaum auf so schräge Ideen kommen.

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  • zimbo sagt:

    Die Grünen freuen sich sicher schon.

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  • ismawuascht sagt:

    Wie weit haben wir uns nur von Mutter Natur entfernt? Was der breiten Masse zu essen und trinken angeboten wird, besteht zu einem großen Teil aus Chemie und Zucker. Die Anzahl an Diabetikern ist so hoch wie nie. Nicht nur, dass Wasser und Luft bereits vergiftet sind, kommt bald 3D-Fleisch auf unsere Teller. Das ist alles nur mehr dekadent!

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    1. Ramdas Gupta sagt:

      Aha, und Fleisch, Obst und Gemüse besteht nicht aus Chemie?

      Googlen Sie mal “chemische Zusammensetzung Fleisch” oder “chemische Zusammensetzung Apfel”

  • Jesusus Müller sagt:

    Irgendwann wird man dann vielleicht in der Lage dazu sein,Organe und Körperteile zu drucken,bis dorthin ist es aber wirklich noch lang hin,was man aber nicht vergessen soll,ist die Entwicklung der Technik seit 1980,von der analogen zur digitalen Verwirklichung technischer Abläufe in einer Geschwindigkeit,wie sie 1970 selbst 1980 noch für unmöglich galten,heute hat jedes Smartphone mehr Kapazität und Rechenleistung als damalige Supercomputer,die in Größen von Häusern angelegt waren und trotzdem befinde ich den Gedanken an Laborfleisch aus dem Drucker für widerlich,so daß ich lieber Vegetarier würde,als jemals so etwas zu Essen.

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    1. Hicks Kogler sagt:

      das wäre auch die einzge vernünftige verwendung bei 3D Druckern, das würde viele Probleme lösen und bei eigen gewebe auch abstoßungs reaktionen verhindern

  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Mir wird schlecht wenn ich daran denke.

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