Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) hat zu einem enormen Anstieg des Energieverbrauchs geführt. Eine einzige Anfrage an ChatGPT benötigt etwa 2,9 Wattstunden, während eine Google-Suche nur 0,3 Wattstunden verbraucht. Laut der Kreditrating-Agentur BestBrokers entspricht der jährliche Energieverbrauch von ChatGPT dem eines ganzen US-Stadtteils.

Um diesem steigenden Bedarf gerecht zu werden, plant Google ab 2030 Strom aus kleinen modularen Reaktoren (SMRs) des Entwicklers Kairos Power zu beziehen. Laut Michael Terrell, einem Google-Manager, sollen in den nächsten Jahren sechs bis sieben dieser Reaktoren in den USA errichtet werden.

Modulare Kernreaktoren als Lösung

Diese kleinen modularen Reaktoren (SMRs) gelten als vielversprechende Technologie, um den steigenden Energiebedarf zu decken. Diese Reaktoren, die in Fabriken vorgefertigt und an den Einsatzort transportiert werden, bieten entscheidende Vorteile hinsichtlich Flexibilität und Sicherheit.

Der erste Testreaktor von Kairos Power wird im East Tennessee Technology Park errichtet. Zudem plant das Unternehmen den Bau einer Fluoridsalz-Herstellungsanlage in New Mexico, die zur Kühlung der Reaktoren genutzt wird. Die notwendigen Genehmigungen stehen noch aus.

SMRs setzen auf passive Sicherheitsmechanismen, die im Falle eines Zwischenfalls geringere Mengen radioaktiven Materials freisetzen könnten. Die Kosten für den Bau sind zwar hoch, doch kürzere Bauzeiten und Skaleneffekte könnten langfristig zu Einsparungen führen.

Kernenergie als Zukunftstechnologie

Google sieht in der Kernenergie eine Chance, die Energiewende voranzutreiben und den Energiebedarf der KI-Infrastrukturen nachhaltig zu decken. Auch Konkurrent Microsoft setzt auf Atomkraft: Das Unternehmen plant, Strom aus dem stillgelegten Atomkraftwerk Three Mile Island in Pennsylvania zu beziehen, das ab 2027 wieder in Betrieb gehen soll. Beide Tech-Giganten setzen damit auf innovative Lösungen, um die steigenden Anforderungen ihrer KI-Systeme zu bewältigen.