
Kassieren statt sparen: Fettes Plus für Top-Verdiener beim Öffentlichen Rundfunk
Sie beziehen bereits Spitzengehälter. Dennoch erhöht der Öffentliche Rundfunk mitten in einer Wirtschaftskrise ihre Bezüge – und zwar deutlich. Für die Spitzenkräfte von NDR und SWR gelten anscheinend andere Gesetze.

Die öffentlich-rechtlichen Sender NDR und SWR haben zu Jahresbeginn die Gehälter ihrer außertariflich Beschäftigten – darunter auch Spitzenpositionen – um 4,71 Prozent angehoben. 2026 soll eine weitere Erhöhung um 1,23 Prozent folgen. Hintergrund ist die Übernahme des jüngsten Tarifabschlusses, auch wenn die Gehälter der Führungsebene grundsätzlich nicht tariflich geregelt sind.
Die Entscheidung stößt auf Unverständnis, denn die Spitzengehälter im öffentlich-rechtlichen Rundfunk stehen – genau wie in Österreich – seit Jahren wegen ihrer Höhe in der Kritik. „Während hier ohnehin Luxusgehälter gezahlt werden, bekommen sie jetzt noch mehr – und der ‚Normalo‘ kann sich das Leben kaum noch leisten“, meint ein verärgerter X-User (ehemals Twitter).
SWR-Intendant muss auf Erhöhung verzichten
Eine Ausnahme gibt es: SWR-Intendant Kai Gniffke, bis Ende 2023 auch ARD-Vorsitzender, erhält keine Erhöhung. Sein Gehalt bleibt laut Senderangaben bei 392.530 Euro gedeckelt. Beim NDR hingegen soll Intendant Joachim Knuth von der Erhöhung profitieren.
Begründet wird der Schritt mit der „Gehaltsstruktur mit entsprechenden Stufen“, die durch den neuen Tarifvertrag angepasst wurde. Doch auch ohne neue Skandale wie beim RBB sorgt jede Gehaltserhöhung an der Spitze der Öffentlich-Rechtlichen für Unmut – vor allem bei jenen, die die Finanzierung über verpflichtende Rundfunkgebühren ohnehin kritisch sehen.
Hier können Sie den exxpress unterstützen
Ihr Beitrag hilft, unsere Berichterstattung noch weiter auszubauen und diese weiterhin kostenlos und top-aktuell zu Verfügung zu stellen.
Kommentare