Kekse, Pizza, Bier: EU erlaubt Insekten in Lebensmitteln – Angst vor Allergien steigt

Hausgrillen dürfen, laut neuem EU-Gesetz, seit Dienstag gefroren, getrocknet oder als Pulver in Lebensmitteln verwendet werden. Seit Donnerstag gilt dies auch für Larven des Getreideschimmelkäfers. Ähnliche Regeln gibt es bereits für Wanderheuschrecken und Larven des Mehlkäfers. “Derzeit gibt es acht weitere Anträge auf die Zulassung von Insekten als Lebensmittel”, heißt es seitens der EU-Kommission. Brisant: Wer sich dagegen wehrt, wird zurzeit als “EU-Genger” abgetan.

Supermärkte versuchen die Menschen nun etwas zu beruhigen. Wie “Tichy’s Einblick” berichtet, hieß es in einer Stellungnahme der deutschen Kette “mein Real”, dass Lebensmittel mit Insekten als Zutat natürlich gekennzeichnet werden müssen.

“Neben weiteren Kennzeichnungselementen sieht dies auch ein vollständiges Zutatenverzeichnis für zusammengesetzte Produkte vor. Bei der Zulassung des Pulvers aus der Hausgrille wurde festgelegt, dass betroffene Produkte mit der Bezeichnung ‚Teilweise entfettetes Pulver aus Acheta domesticus (Hausgrille)‘ bezeichnet werden muss und in dieser Form im Zutatenverzeichnis aufgeführt sein muss.” Auch die EU-Kommission schrieb auf Twitter, dass “niemand gezwungen wird, Insekten zu essen”.

Neben der unappetitlichen Vorstellung, das Ungeziefer zu verzehren, sorgen sich jedoch viele Menschen vor einem ganz anderen Thema: nämlich Allergien. So heißt es nämlich, dass “die Hausgrille bei Verbrauchern, die bekannterweise gegen Krebs- und Weichtiere und Erzeugnisse daraus sowie gegen Hausstaubmilben allergisch sind, allergische Reaktionen auslösen können”.

In einigen EU-Ländern, darunter Österreich und Deutschland, werden Snacks und Nudeln mit Insekten schon länger verkauft. Dafür gibt es Übergangsregeln. Der Europäische Gerichtshof hatte entschieden, dass ganze Insekten nicht unter die alten Regeln für neuartige Lebensmittel fallen. Die alten Vorgaben wurden mittlerweile jedoch überarbeitet, seit 2018 gelten auch ganze Insekten als neuartige Nahrungsmittel und müssen den entsprechenden Genehmigungsprozess durchlaufen.