Als die ersten Pläne für das neue Universitätsklinikum in Wiener Neustadt vor sechs Jahren beschlossen wurden, kalkulierte man mit rund 561 Millionen Euro. Heute liegt die aktuelle Kostenschätzung bei stolzen 1,4 Milliarden Euro. Verantwortlich für diese Verdopplung sind vor allem die massiv gestiegenen Baukosten, aber auch die Verteuerung von Rohstoffen und Energie.

Neue Auflagen treiben die Kosten weiter

Doch nicht nur die gestiegenen Kosten belasten das Projektbudget. Mittlerweile verlangt das Gesetz eine umfangreiche „Umweltverträglichkeitsprüfung‟, die zusätzliche Ausgaben nach sich zieht. Außerdem wurde dem zukünftigen Spital im aktuellen Gesundheitsplan eine deutlich größere Rolle zugewiesen als ursprünglich vorgesehen.

So soll das Klinikum Wiener Neustadt künftig als zentrales medizinisches Drehkreuz fungieren – vergleichbar mit dem Standort St. Pölten. Damit einher geht der Bau neuer Einrichtungen wie eines Onkologie-Kompetenzzentrums, modernster Hybrid-OPs mit Robotik-Technologie sowie eines erweiterten Trauma- und Notfallzentrums.

Fertigstellung erst 2035

Wenn der Landtag am 30. April über die überarbeiteten Pläne abstimmt, wird nicht nur über die Milliardenkosten entschieden, sondern auch über eine erhebliche Verschiebung des Zeitplans. Statt der ursprünglich anvisierten Eröffnung im Jahr 2028 rechnet man nun, dass das neue Spital erst 2035 seinen Betrieb aufnehmen kann.

Bis dahin bleibt das Projekt ein Paradebeispiel dafür, wie ambitionierte Infrastrukturvorhaben durch gesetzliche Vorgaben, und Energiepreis-, bzw. Rohstoff-Anstiege immer teurer und langwieriger werden. Die Bundesregierung muss dringlich Maßnahmen zum Regulationsabbau, als auch zur Senkung der Energiekosten umsetzen.

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Kommentare

  • Barney sagt:

    Tja – wer war denn da Vizebürgermeister???

    1. Kurti Blahovec sagt:

      Paranoid ???

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  • Max sagt:

    Kennen wir schon KH..NORD war auch so ein Debakel .!!!

  • Mad Max sagt:

    Fertig 2035? Dann müsste man ja gleich über Renovierungskosten nachdenken den nach 10 Jahren werden die ersten Mängel auftreten.
    Das kommt raus wenn Freinderlwirtschaft auf Inkompetenz trifft.

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    1. Johnny sagt:

      Im Artikel steht doch “Mittlerweile verlangt das Gesetz eine umfangreiche „Umweltverträglichkeitsprüfung‟, die zusätzliche Ausgaben nach sich zieht.” Demnach haben die noch gar nicht losgebaut, da sie erst noch die UVP durchlaufen müssen – willkommen in Bürokratistan.

  • Oma Reserl sagt:

    Auch hier an Wr. Neustadt zeigt sich ganz deutlich, dass die Politik heutzutage nicht mehr in der Lage ist, Infrastruktuprojekte von zentraler Bedeutung zügig durchzuziehen. Behörden-Wirrwarr, polit.Lobbys , persönl. Befindlichkeiten, verdeckte Geldgeschäfte…. all das hindert ein Gelingen. Dazu noch die unseligen Sanktionsschübe der EU seit 2014 – das wird nichts mehr . Leider .

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  • Blues sagt:

    Hat man auf die Experten und die Energiezäune wie im KH Nord eh nicht vergessen? Wurde auch nie richtig untersucht, WER da aller mitgeschnitten. Aufträge unter 100tsdEuros brauchen ja nicht ausgeschrieben werden. In Wien zumindest….
    Wenn die Teuerung der Infrstruktur zugute kommt, dann soll es so sein. Aber auch nur, wenn das nicht vorhersehbar war. Sonst bekommt es einen bitteren Beigeschmack. Und den hat es eigentlich immer, wenn der Staat etwas macht.
    Gibt ja immer irgendwo Günstlinge, die man mitversorgen muss. Aber das ist nur meine Meinung und da würde ich gerne einmal erleben, dass man die widerlegt. Ist nur noch sehr selten bis nie der Fall gewesen. Würde mich nur zu gerne wieder irren. Hoffentlich ist Wiener Neustadt anders als Wien.

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