Dunkelflaute bricht über Deutschland herein

Ein markantes Beispiel hierfür war die sogenannte „Dunkelflaute“ Anfang November 2024: Gedämpfter Sonnenschein und windstille Bedingungen führten zu einem dramatischen Rückgang der Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen, sodass der Strompreis auf über 800 Euro pro Megawattstunde anstieg. Am 6. November, einem besonders düsteren Tag, deckten Wind- und Solarkraft gerade einmal 0,2 % des deutschen Strombedarfs. Die restlichen 99,8 % mussten auf konventionellem Weg oder über Importe, voraussichtlich aus Atomkraftwerken des Auslands, gedeckt werden.

Insgesamt steuerte an diesem Tag die Kohle etwa 20.000 Megawattstunden zur Versorgung bei, gefolgt von Gas mit rund 15.000 Megawattstunden und Öl mit 700 Megawattstunden. Deutschland importierte zudem circa 15.000 Megawattstunden.

Droht Deutschland ein Versorgungsausfall?

Energieexperten warnen zunehmend vor einem Versorgungskollaps. Sollte das Land wieder von langen Hochdruckwetterlagen betroffen sein, könnten schwerwiegende Engpässe schnell zur Realität werden. Tobias Federico von Energy Brainpool betont, dass die Speicherkapazitäten Deutschlands in einem Krisenfall kaum ausreichen würden.

Gegenwärtig könnten Batteriespeicher den Energiebedarf des Landes für lediglich 15 Minuten decken, Pumpspeicherkraftwerke für etwa 40 Minuten. Besonders bedenklich: Ein Großteil der Wind- und Solaranlagen ist nicht in der Lage, sich nach einem vollständigen Stromausfall selbstständig zu reaktivieren

Neue Lösungsansätze: Der Blick auf Atomenergie

Um die Energieversorgung stabiler zu gestalten, müssen Alternativen zur reinen Fokussierung auf Sonne und Wind an Bedeutung wieder an Bedeutung gewinnen– darunter die Kernenergie. Kernkraftwerke sind nahezu emissionsfrei und gewährleisten eine verlässliche Stromproduktion.

Ein moderner Ansatz innerhalb der Kerntechnik sind sogenannte Dual-Fluid-Reaktoren, die nicht nur effizient Strom erzeugen, sondern auch radioaktiven Abfall wiederverwerten können. Entwickelt wird diese Technologie vom deutsch-kanadischen Unternehmen Dual Fluid Energy Inc., das in Ruanda bis 2026 einen Demonstrationsreaktor errichten möchte. Derartige Reaktoren würden das Problem des radioaktiven Mülls erheblich mindern und bieten eine vielversprechende Ergänzung zu den erneuerbaren Energien.