
Medizinerin macht "Turbokrebs" für Übersterblichkeit verantwortlich
Mit einem Gastbeitrag in einer deutschen Tageszeitung sorgt eine Fachärztin für Pathologie für Diskussionen. Sie behauptet, dass die Übersterblichkeit besonders bei jungen Menschen unter anderem auf bestimmte Krebserkrankungen durch die Corona-Impfungen zurückzuführen sei. Ihre Thesen sind freilich umstritten, doch ein Detail ist bemerkenswert.

In einem Gastbeitrag in der “Berliner Zeitung” schildert die Medizinerin Dr. med. Ute Krüger, die als Oberärztin in der Klinischen Pathologie mehrerer schwedischer Kliniken tätig ist, dass sie eine alarmierende Beobachtung gemacht hat: Demnach habe sie erstmals im Herbst 2021 eine Veränderung beim Auftreten des Brustkrebses bei Patientinnen registriert. “Ich sah häufiger als gewohnt Tumore jüngerer Patientinnen, oft zwischen 30 und 50 Jahre alt, und ich sah mehr aggressiv wachsende Tumore und somit größere Tumore”, teilt sie ihre Erfahrung mit der Öffentlichkeit.
Es fanden sich demnach gehäuft nicht nur ein, sondern mehrere Tumore gleichzeitig in einer Brust. Auch schien häufiger Brustkrebs in beiden Brüsten gleichzeitig aufzutreten. “Dazu fiel mir auf, dass es bei früher vom Brustkrebs geheilten Patientinnen scheinbar mehr Rückfälle gab. Hier handelte es sich dann um sehr aggressives Tumorwachstum mit sehr rascher Tumorstreuung im ganzen Körper, welches wiederholt wenige Monate nach der Corona-Impfung auftrat”, so die Medizinerin, die laut eigenen Angaben zuvor an der Universität zum Thema Brustkrebs geforscht hat.
“Im Laufe der Monate erreichten mich zahlreiche E-Mails von Kollegen, Angehörigen und Betroffenen zum Thema Turbokrebs. Es schien also nicht nur mir ein möglicher Zusammenhang zwischen den Corona-Impfungen und aggressiven Krebsfällenaufgefallen zu sein”, führt sie außerdem in dem Gastbeitrag aus.
Studie registriert Anstieg der Todesfälle durch bestimmte Krebsarten
Um ihre Argumentation zu untermauern, beruft sie sich unter anderem auf eine britische Studie vom Oktober 2023, in der die Krebssterblichkeit von jungen Menschen (15 bis 44 Jahre) untersucht worden ist. Besonders betroffen waren demnach junge Frauen, bei denen die Todesfälle durch Brustkrebs um 28 Prozent zunahmen.
Noch alarmierender sind die Zahlen für Bauchspeicheldrüsenkrebs: Bei Frauen stiegen die Todesfälle um 80 Prozent, bei Männern um 60 Prozent. Ebenfalls besorgniserregend ist der Anstieg der Todesfälle durch schwarzen Hautkrebs (Melanom) bei Männern, der laut der Studie um 120 Prozent zunahm.
Alarmierende Übersterblichkeit bei jüngeren Menschen
Die Ärztin nimmt in ihrem Gastbeitrag auch Bezug auf die Studie “Excess Mortality in Austria during the COVID-19 Pandemic”, die sich mit den Gründen für die ungeklärte Übersterblichkeit in Österreich befasst. Hier hat der Studienautor auch das Alter der Verstorbenen berücksichtigt. Auffällig: Die Übersterblichkeit der 15–29-Jährigen hat im Jahr 2023 insgesamt 34 Prozent betragen.
Doch nicht nur hierzulande, auch in Deutschland wurde eine Übersterblichkeit beobachtet, die Dr. Krüger mit der Anzahl der verabreichten Corona-Impfungen in Verbindung bringt. Die Medizinerin kritisiert daher die schnelle Zulassung der Corona-Impfstoffe und fordert mehr wissenschaftliche Untersuchungen zu deren Langzeitfolgen.
Onkologe sieht keinen Hinweis auf "Turbokrebs" nach Corona-Impfung
Der Gastbeitrag sorgt derzeit für viel Gesprächsstoff. Zahlreiche Mediziner widersprechen in sozialen Medien und sagen, dass es keinen “Turbokrebs” nach Impfungen gebe und es sich bei den Thesen der Ärztin um eine “Verschwörungstheorie” handeln würde. “Nach dem heutigen Stand der biomedizinischen Wissenschaft kann sich eine mRNA nicht in das Erbgut einer Zelle integrieren und damit auch keine genetischen Veränderungen auslösen”, hält der Münchner Onkologe Hana Algül gegenüber “BR24” dagegen.
So viel ist aber klar: Früherkennung und Vorsorge sind entscheidende Waffen im Kampf gegen Krebs, da sie die Heilungschancen deutlich erhöhen. Durch regelmäßige Untersuchungen können Tumore oft in einem frühen Stadium entdeckt werden, bevor sie sich ausbreiten. Rechtzeitig erkannt, ist die Behandlung oft weniger invasiv und führt zu besseren Langzeitergebnissen.
Hier können Sie den exxpress unterstützen
Ihr Beitrag hilft, unsere Berichterstattung noch weiter auszubauen und diese weiterhin kostenlos und top-aktuell zu Verfügung zu stellen.
Kommentare
Ich werde hier nicht mehr posten. Von 10 werden 9 nicht veröffentlicht.
Anscheinend durch die KI oder sonstwas kann man seine Meinung nicht mehr kudtun obwohl keine Beleidigungen getextet wurden. Auf so etwas kann ich verzichten.
Im Artikel wird auf den BR-Faktenfuchs eingegangen, der den Mediziner Algül befragt hat. Ich möchte darauf hinweisen, dass dort im Faktencheck aus meiner Sicht eindeutig falsche Schlüsse gezogen wurden:
“Die Annahme, dass eine Impfung Krebs auslöst, impliziert, dass die mRNA dieses Erbgut verändern könne.”
Das stimmt nicht. Diese sogenannte reverse Transkription ist m.E. natürlich keine Voraussetzung für das Aufkommen von Krebs im Zusammenhang mit mRNA-Impfungen. Der aktuell am meisten diskutierte Mechanismus dafür ist die Behinderung der p53-Aktivität durch das Spike, wodurch möglicherweise die Tumorsuppression gestört wird. Diese Interaktion wurde schon 2020 erstmals in silico gezeigt (doi 10.1016/j.tranon.2020.100814), seither mehren sich Hinweise darauf weiter.
“Nach dem heutigen Stand der biomedizinischen Wissenschaft kann sich eine mRNA nicht in das Erbgut einer Zelle integrieren und damit auch keine genetischen Veränderungen auslösen.”
Auch das stimmt nicht, die reverse Transkription wurde schon 2022 in einer voll begutachteten Studie von Aldén et al. an Huh7-Zellen gezeigt (doi 10.3390/cimb44030073).
Der Faktencheck erscheint mir somit sowohl irreführend als auch tendenziell falsch, was die Argumentation von Krüger sogar noch mehr unterstützen würde.
Ich bin kein Experte , aber ein junger Organismus hat sich früher gegen Krebsmutationen meistens selbst schützen können , im Alter geht dieser Selbstschutz dann verloren , warum ist das jetzt anscheinend anders.
Und bei den Jungen fällt diese Sterblichkeit schnell auf , wie ist es mit den anderen Altersgruppen. Wie ist der Faktor bei Corona trotz Impfung , was resultiert sich vielleicht daraus . Eine Frage die ich mir immer gestellt habe ist warum hat China so lange an seinen harten Kurs beibehalten , was wissen die über die Langzeitfolgen von Impfung und Erkrankung .
Mutige Ärztin, die so etwas zur Diskussion stellt. In Österreich wäre sie mit dieser Aussage Ärztin gewesen.
An die exxpress-Redaktion: Warum darf man hier nicht über ergänzende Infos zum Thema schreiben? Hat euch das etwa die Ärztekammer oder gar die Impflobby untersagt?
Mittlerweile sind schon so viele, als Verschwörungstheorie diffamierte Studien, als Wahrheit ans Licht gekommen, dass es fast schon frech ist hier keinen Zusammenhang sehen zu wollen. Ist natürlich für Medizin, Pharma und Politik auch praktisch, dass man durch die Kontrolle der Medien und Forschung nur die “richtigen” Studien veröffentlichen kann
Mutige Frau! Hut ab! Ich kenne die Situation in D nicht, aber in Ö wäre dieser Ärztin binnen kurzer Zeit nach der Veröffentlichung dieses Artikel die Berechtigung zur Ausübung ihres Berufes entzogen worden! Das geht in Ö deshalb, weil die Ärztekammer nicht nur Interessensvertretung (wessen Interessen? 😉) sondern gleichzeitig auch BEHÖRDE ist. Deswegen haben hierzulande viele Ärzte Angst, nicht im Sinne der Ärztekammer zu sprechen!
Die Idee vom “Turbokrebs” wird durch neueste Evidenz leider eher unterstützt.
So haben Singh et al. (doi 10.1016/j.tranon.2020.100814) in einem voll begutachteten Artikel eine starke Bindung des Spikeproteins mit dem Tumorsuppressorprotein p53 in silico beobachtet.
Zhang et al. (doi 10.1101/2024.04.12.589252) postulieren nach einer Laborstudie in einem aktuellen Preprint nicht nur die Behinderung der p53-Aktivität, sondern auch noch zusätzlich eine verminderte Wirksamkeit von Chemotherapie in Anwesenheit des Spikeproteins.
Diese Artikel beziehen sich nicht auf die Impfung im Speziellen, sondern auf das Spikeprotein an sich – und das tritt ja sowohl bei Erkrankung als auch nach Impfung in Erscheinung.
Hier wäre mehr Forschung äußerst angebracht.
Soll sich doch jeder seinem persönlichem Umfeld umsehen. Dann wisst ihr wer recht hat.
Die Ärztin hat meine Sympathie. Nicht einfach solche Worte in solchen Zeiten zu sagen.
Personalnot bei den Bestattern. Auftragsüberlastung bei den Steinmetzbetrieben.