Moskauer IS-Terrorzelle: Sie plante auch Anschläge in Österreich
Die Terrorgruppe “Islamischer Staat – Provinz Khorasan” (ISPK) soll den blutigen Anschlag in Moskau mit 137 Toten verübt haben. Experten warnen: Der ISPK ist eine der gefährlichsten Terrorgruppen weltweit – und auch Österreich stand im Visier.
Die Terrorgruppe “Islamischer Staat – Provinz Khorasan” (ISPK) ist eine der gefährlichsten weltweit. Der IS-Ableger will ein Kalifat errichten, das Pakistan, Afghanistan, den Iran und zentralasiatische Staaten umfassen soll. Dabei kämpft die Gruppe nicht nur gegen den “Westen”, sondern auch gegen die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan.
4000 bis 6000 Kämpfer zählt der ISPK. Anfang des Jahres töteten sie bei einem Anschlag im Iran rund 100 Menschen, im Jänner verübten sie einen Anschlag in Istanbul. Nach den Koranverbrennungen in Europa drohte der ISPK mit Anschlägen in den Niederlanden und Schweden.
Anschlagspläne auf Stephansdom und Kölner Dom vereitelt
In Deutschland und Österreich wurden in den vergangenen Monaten mehrere mutmaßliche ISPK-Mitglieder festgenommen. Zwei Afghanen planten in Thüringen einen Anschlag auf das schwedische Parlament und in Wien wurden drei Männer einen Tag vor Weihnachten festgenommen, die Anschläge auf den Stephansdom und den Kölner Dom planten. Auch sie handelten im Auftrag des ISPK.
Der Anführer der Terrorgruppe koordinierte die Anschläge von den Niederlanden aus: Mukhammadrajab B. (30), ein Tadschike, der bis zu seiner Festnahme im Saarland lebte. Er war der Verbindungsmann nach Wien und stand in Kontakt mit seinen Landsleuten, die in einer Unterkunft in Ottakring Unterschlupf fand. B. erhielt im Mai 2023 den Befehl vom ISPK in Afghanistan, Anschläge in Köln zu verüben. Er traf sich daraufhin mit Murad Tashbekovich I., einem mutmaßlichen Mitglied der Wiener Zelle.
Im Dezember reiste Mukhammadrajab B. gleich zweimal nach Wien. Gemeinsam mit seinem Komplizen Madad A. soll er den Stephansdom ausgekundschaftet haben. Die beiden Männer filmten das Gotteshaus und beobachteten die Überwachungskameras. Doch nicht nur der Stephansdom war im Visier der beiden Tadschiken. Sie spionierten auch den Prater aus.
Mukhammadrajab B. und Madad A. trafen sich am 8. und 18. Dezember 2023 in einer Asyl-Unterkunft in Wien-Ottakring, um die Details des Anschlags zu besprechen. Madad A. und seine Ehefrau (26) wurden kurz vor Weihnachten bei einer Razzia verhaftet. Mukhammadrajab B. konnte zunächst fliehen, wurde aber am Heiligen Abend im deutschen Wesel festgenommen. Er wurde im Februar nach Wien ausgeliefert und sitzt derzeit in Abschiebehaft.
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