Die Empörung war groß, nachdem bekannt wurde, dass der ORF und der Standard in ihren Schul-Workshops ausgerechnet ein Social-Media-Posting der FPÖ als Beispiel für Desinformation herangezogen hatten. Eine politische Partei – die naturgemäß zugespitzt argumentiert – als Negativbeispiel zu verwenden, stieß bei vielen Menschen auf Unverständnis. Die Frage stand im Raum: Geht es hier wirklich um Medienkompetenz oder um subtile politische Einflussnahme?

Besonders kritisch wurde gesehen, dass der Standard nicht auf Beispiele aus der eigenen Branche zurückgriff – etwa auf international diskutierte Fehlberichte zu angeblichen Hungersnot-Fotos aus Gaza, die mehrere große Medienhäuser ungeprüft verbreitet hatten. Stattdessen nahm man ein FPÖ-Posting ins Visier, was den Vorwurf politischer Schlagseite zusätzlich befeuerte.

Das Beispiel wurde entferntScreenshotStandard/Standard

Nach wachsendem öffentlichen Druck hat der Standard reagiert: In den Unterrichtsunterlagen wurden sämtliche Parteienbezüge entfernt.

Was sind Fake News?

Was echte Fake News ausmacht, hat die ehemalige CIA-Analystin Cindy L. Otis in ihrem Buch „True or False“ treffend beschrieben: Es handelt sich um „absichtlich ungenaue oder falsche Informationen, die verbreitet werden, um andere gezielt in die Irre zu führen“ – im Unterschied zu Irrtümern oder unbeabsichtigten Fehlern.

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