Nach Tod von Frau (22) durch Scharia-Polizei: Aufstände im Iran
Weil sie ihr Kopftuch nicht eng genug trug, wurde eine junge Frau (22) von der iranischen Sittenpolizei festgenommen. Kurz darauf verstarb sie in Haft – angeblich an einem Herzinfarkt. Seit Tagen kommt es deswegen in iranischen Städten zu Protesten – die Schariapolizei der islamischen Republik greift jedoch knallhart gegen die Aufständischen durch.
Anlässlich des plötzlichen Todes der Studentin Mahsa Amini sind im Iran flächendeckende Proteste gegen das islamische Regime ausgebrochen. Auf Videos sind zehntausende Menschen in Teheran und anderen Städten zu sehen, die gegen die strengen islamischen Regeln und Polizeigewalt protestieren. Dass dies ein sehr gefährliches Unterfangen ist, wird auf Aufnahmen sichtbar: Polizisten schlagen und misshandeln Frauen und Männer, die sich auch nur in der Nähe der Proteste bewegen und gehen mit äußersten Gewalt und Verfolgung gegen die Bevölkerung vor.
Proteste gegen Zwangs-Hijab und Geschlechterapartheit
This is Iran today. A woman proudly burning the most visible symbol of religious dictatorship; compulsory hijab.
— Masih Alinejad 🏳️ (@AlinejadMasih) September 19, 2022
Hijab police killed #MahsaAmini but now there are millions of Mahsa in Iran who are shouting NO to Forced hijab NO to gender apartheid regime.#مهسا_امینی pic.twitter.com/9tzd9IRwgB
Auf Twitter kursiert ein Bild, auf dem zu sehen ist, wie eine Frau auf einem Auto steht und ihr verpflichtendes Kopftuch verbrennt. Unter dem Posting schreibt die Benutzerin:”Das ist der heutige Iran. Eine Frau, die stolz das sichtbarste Symbol religiöser Diktatur verbrennt; obligatorischer Hijab. Die Hijab-Polizei tötete Mahsa Amini, aber jetzt gibt es Millionen von Mahsa im Iran, die NEIN zum erzwungenen Hijab schreien, NEIN zum Regime der Geschlechter-Apartheid.”
This is a Women Revolution in Iran.
— Masih Alinejad 🏳️ (@AlinejadMasih) September 20, 2022
Hijab police killed #MahsaAmini for not wearing hijab properly. In response Iranian women are removed their hijab properly.
She didn’t die for us. She is becoming a symbol of resistance against gender apartheid.
Say her nam.#مهسا_امینی pic.twitter.com/ur09ZObUy2
Iran ist islamisch regiert
Die Iranische islamische Republik ist fest in der Hand des Herrschers Ebrahim Raisi und seines islamisch-konservativen Regimes. Die Gesetzgebung des Landes basiert zu einem Großteil auf der Scharia, der Gesetzgebung des Korans. Auf Diebstahl steht das Händeabhacken, auf Ehebruch die Steinigung. Homosexuelle werden regelmäßig gehängt, Ungläubige – also Nicht-Muslime – müssen Kopfsteuer zahlen oder werden verfolgt und getötet. Alkohol und westliche Lebensweisen sind ebenfalls verboten. Besonders gravierend sind die Einschränkungen, die Iranerinnen zu erdulden haben. Das Tragen des Kopftuchs ist für sie Pflicht, außereheliche Beziehungen und knappe Kleidung sind nicht erlaubt. Ihre Aussage gilt vor Gericht gilt weniger als jene von Männern, auch erben sie nur die Hälfte dessen, was Männer erben. Besonders in der Provinz ist die Verheiratung von Mädchen unter 14 Jahren üblich – auch mit deutlich älteren Männern.
The media portrays Iranian women and their hijabs as if it is their cultural fashion. Most women in Iran are against the mandatory hijab and bravely unveil themselves in protest to this oppression despite the life threatening consequences that face them.#Mahsa_Amini #No2Hijab pic.twitter.com/SGOYGpdtcW
— نیلوفر (@namelessnill) September 19, 2022
22 yr old Girl #MahsaAmini arrested & beaten so brutally by morality police monsters in Iran 4 Not wearing Hijab that she went into Coma & now reported Dead.Girls in extremist countries facing “Wear #Hijab or Die” Cruelty falling prey to Radicalism spread by extremist cannibals😡 pic.twitter.com/vsu4lQBmhY
— Jyot Jeet (@activistjyot) September 16, 2022
"Report der Magd" ist für uns Iranerinnen Realität
Unter dem verstörenden Video, in dem der Umgang der Schariapolizei mit iranischen Frauen, die den Hijab nicht richtig tragen, dokumentiert wird, schreibt die iranische Aktivistin Mashi Alinejad: “Wollen Sie wirklich wissen, wie die iranische Moralpolizei die 22-jährige Mahsa Amini getötet hat? Sehen Sie sich dieses Video an und erlauben Sie niemandem, den obligatorischen Hijab und die Moralpolizei zu normalisieren. Die “Geschichte der Magd” von Margaret Atwood ist für uns Iranerinnen keine Fiktion. Es ist eine Realität.”
Do you really want to know how Iranian morality police killed Mahsa Amini 22 year old woman? Watch this video and do not allow anyone to normalize compulsory hijab and morality police.
— Masih Alinejad 🏳️ (@AlinejadMasih) September 16, 2022
The Handmaid's Tale by @MargaretAtwood is not a fiction for us Iranian women. It’s a reality. pic.twitter.com/qRcY0KsnDk
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