Ein Blick in die Filialen der großen Supermarktketten zeigt, dass umfangreiche Vorkehrungen getroffen wurden. Bei Hofer fallen sofort die neu installierten Rückgabeautomaten im Eingangsbereich ins Auge. Diese Platzierung ist kein Zufall: Eine Kundenumfrage ergab, dass viele Verbraucher ihre leeren Verpackungen bequem vor dem Einkauf zurückgeben möchten.

Auch bei REWE ist die Umstellung nahezu abgeschlossen. Bereits Anfang November meldete das Unternehmen, dass mehr als 90 % der Filialen mit den erforderlichen Systemen ausgestattet wurden. Zusätzlich absolviert das Personal verpflichtende Schulungen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Spar investierte ebenfalls erheblich und erwarb rund 600 neue Automaten, um die Anforderungen der Verordnung zu erfüllen.

Alte und neue Verpackungen: Was gilt jetzt?

Mit der Einführung des Pfandsystems werden Getränkeverpackungen künftig mit einem speziellen Pfandlogo gekennzeichnet. Ausnahmen gibt es jedoch: Milchprodukte und Sirupflaschen bleiben vom Pfand ausgeschlossen. Nichtsdestotrotz dürfen Getränke in Verpackungen ohne dieses Logo weiterhin verkauft werden – allerdings nur bis Ende 2025. Danach sind nur noch recycelbare Gebinde erlaubt, wie es die neue Verordnung vorschreibt.

Eine wichtige Neuerung betrifft den Umgang mit den Verpackungen: Dosen und Flaschen dürfen nicht mehr zerdrückt werden, wie es bisher oft praktiziert wurde. Der Grund: Die Automaten benötigen den intakten Strichcode, um den Pfandbetrag korrekt zu erstatten. Die Verdichtung der Verpackungen erfolgt anschließend hinter den Kulissen.

Ein Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft

Mit der Einführung des Einwegpfandsystems markiert Österreich einen wichtigen Schritt hin zu nachhaltigeren Konsumgewohnheiten. Die neuen Regelungen fördern nicht nur das Bewusstsein der Verbraucher für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen, sondern stärken zugleich die Kreislaufwirtschaft. Allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Umstellung für viele Beteiligte auch Herausforderungen mit sich bringt.

Vor allem der Einzelhandel sieht sich durch das neue System vor erhebliche Belastungen gestellt. Insbesondere kleinere Betriebe befürchten hohe Investitionskosten für Rücknahmeautomaten und die Anpassung ihrer Lagerkapazitäten. Platzprobleme in den Geschäften, vor allem in beengten Filialen, erschweren die Umsetzung zusätzlich und könnten logistische Hindernisse schaffen. Darüber hinaus erfordert die Einführung des Pfandsystems umfassende Schulungen für das Personal, um eine korrekte Abwicklung zu gewährleisten.