Neue Studie argumentiert mit Mutter Gottes: Harter Rückschlag für Gender-Freundinnen
Es ist die erste wissenschaftliche Studie, die den historischen Ursprung des so heftig umstrittenen generischen Maskulinums untersuchte und die jetzt mit alten Mythen aufräumt. Für die Anhänger(-innen) des Genderns ist sie ernüchternd.
Es war ausgerechnet eine junge Germanistik-Studentin, die bei ihren Professoren mit einer E-Mail die Initialzündung gab: “Es kann doch nicht sein, dass unter dem Begriff Studenten rein sprachlich ausschließlich Männer und nicht auch Frauen gemeint sind”, merkte die angehende Akademikerin kritisch an.
Daraufhin machten sich Helmut Weiß, Professor für Historische Linguistik an der Goethe-Universität in Frankfurt/Main und Ewa Trutkowski, die am Leibnitz-Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft in Berlin zur deutschen Grammatik forscht, gemeinsam ans Werk. Was die beiden Wissenschaftler herausfanden, ist in einer aktuellen Studie zusammengefasst und sollte die Anhänger des Genders zimindest zum Nachdenken anregen.
Demnach ist das generische Maskulinum, um das es immer geht, eben keine “sehr junge und keineswegs durchgängig stabile” sprachliche Übereinkunft, wie es etwa im Duden heißt. Im Gegenteil: Die Forscher wiesen nach, dass die männliche Sprachregelung mindestens 1000 Jahre alt ist, schon immer auch Frauen mit einbezog und keineswegs dem Unsichtbarmachen von Frauen in der Sprache diente, wie dies Gender-Befürworter stets behaupten.
Sprachlicher Beleg: Mutter Gottes als "Gast"
Die beiden Autoren der Studie führen zahlreiche historische Quellen an. In einem Text aus dem 9. Jahrhundert über die Hochzeit von Kana heißt es beispielsweise, dass sich noch nie ein Hochzeitspaar so hoher Gäste rühmen konnte. Gemeint waren Jesus Christus und die Mutter Gottes. “Die explizite Nennung der Mutter Gottes ist ein klarer Beleg für die generische Verwendung des Wortes Gäste”, sagt Forscherin Trutkoswski. Umso bemerkenswerter, als zu dieser Zeit der Begriff “Gästin” in der Sprache geläufig war. Die generische Verwendung sei schlicht eine sprachliche Vereinfachung gewesen und sei dies bis heute. Frauen seien immer schon gleichzeitig gemeint gewesen.
Prof. Weiß: "Nicht jeder Backende ist auch ein Bäcker"
Kritisch äußern sich die Wissenschaftler auch zu Sprach-Kompromissen wie der Anwendung von Partizipien. Studierende, Mitarbeitende, etc. hätten ihre Tücken: “Nicht jeder Backende ist schließlich ein Bäcker”, sagt Professor Weiß.
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