Neueste Daten: Fast die Hälfte aller Wiener im Ausland geboren
Gestiegene Arbeitslosigkeit unter Ausländern, mehr Schüler haben nicht Deutsch als Erstsprache: Die neue Statistik des Österreichischen Integrationsfonds lässt aufhorchen.
In all den vom Integrationsfond erhobenen Bereichen ist Wien Spitzenreiter: Der Anteil der Bevölkerung mit ausländischem Geburtsort ist mit 40,2 Prozent in der Bundeshauptstadt am höchsten – fast 806.200 im Ausland geborene Personen lebten zu Beginn des Jahres 2024 in Wien. An zweiter Stelle steht Vorarlberg (23,2 Prozent) und an dritter Salzburg (21,9 Prozent).
Bundesweit ist mehr als jede fünfte Person nicht in Österreich geboren. Das entspricht 22,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung ist seit 2019 um 2,7 Prozentpunkte gestiegen. Die meisten Personen aus dieser Gruppe wurden in Deutschland (265.100), Bosnien-Herzegowina (178.900) und der Türkei (165.300) geboren.
Arbeitslosenquote unter Ausländern in Wien und Kärnten am höchsten
Die Statistik des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) präsentiert auch die neuen Zahlen der Arbeitslosen. Während die Arbeitslosenquote der österreichischen Staatsbürger von 5,4 Prozent im Jahr 2022 auf 5,3 Prozent im Jahr 2023 sank, stieg die Quote unter ausländischen Staatsangehörigen von 9,1 Prozent im Jahr 2022 auf 9,6 Prozent im Jahr 2023.
Besonders deutlich zeigt sich dieser Unterschied in Wien und Kärnten. In Wien lag die Arbeitslosenquote für Österreicher bei 8,1 Prozent für Ausländer bei 15,1 Prozent, womit beide Werte den österreichweiten Durchschnitt übertrafen. Auch in Kärnten zeigte sich eine erhöhte Arbeitslosenquote für Österreicher mit 6,6 Prozent und für Ausländer mit 8,8 Prozent. Das Burgenland verzeichnete hingegen die niedrigste Arbeitslosenquote unter ausländischen Staatsbürger mit 4,8 Prozent, gefolgt von Tirol mit 5,2 Prozent.
Über 51 Prozent der Wiener Schüler haben nicht Deutsch als Erstsprache
Die neuste Statistik gibt auch jenen Lehrern und Direktoren recht, die über das Verschwinden der deutschen Sprachen auf den Schulhöfen klagen. Der Anteil der Schüler ist gestiegen, die eine andere Umgangssprache als Deutsch sprechen. Im Schuljahr 2022/23 hatten 27,0 Prozent der österreichischen Schüler eine andere Erstsprache als Deutsch, was einen leichten Anstieg von 1,0 Prozentpunkten im Vergleich zu 2017/18 darstellt. Die Verteilung dieser Schüler variiert jedoch stark zwischen den Schultypen.
An Sonderschulen und Polytechnischen Schulen lag der Anteil der Schüler mit nicht-deutscher Erstsprache besonders hoch – mit 42,9 Prozent bzw. 38,9 Prozent. Auch an Neuen Mittelschulen war der Anteil mit 34,8 Prozent überdurchschnittlich. Im Gegensatz dazu hatten nur rund halb so viele, nämlich 21,0 Prozent der Schüler einer AHS und 19,7 Prozent einer BHS eine andere Erstsprache als Deutsch. Der geringste Anteil wurde an Berufsschulen verzeichnet, wo lediglich 13,7 Prozent der Schüler eine andere Sprache als Deutsch als Erstsprache angaben. In Wien war der Anteil der Schüler mit nicht-deutscher Erstsprache mit 51,7 Prozent am höchsten. (APA / Red.)
Kommentare