
Orang-Utans auf Klassenfahrt: Affen-Rettungsstation zieht für den Dschungelunterricht um
Ein großer Umzug mit kleinen, pelzigen Hauptdarstellern: Auf der indonesischen Insel Borneo sind fast 250 Orang-Utans in ein neues Rettungszentrum verlegt worden. Der Standortwechsel war nötig geworden, da das bisherige Gelände des traditionsreichen Zentrums Nyaru Menteng künftig als Naherholungsgebiet dienen soll. In einer Mitteilung der Organisation BOS (Borneo Orangutan Survival) heißt es: „Das bedeutet viele menschliche Besucherinnen und Besucher – nicht ideal für ein Orang-Utan-Rehabilitationszentrum.“
Die Nähe zu Menschen widerspricht dem Grundgedanken der Orang-Utan-Rehabilitation, bei der die Tiere lernen sollen, unabhängig von menschlichem Einfluss zu überleben. „Das wäre am alten Standort nicht mehr möglich gewesen“, so BOS. Der Vorsitzende der Stiftung, Jamartin Sihite, unterstreicht das Ziel des Projekts: „Mit der neuen und besseren Einrichtung hoffen wir, den Rehabilitationsprozess zu beschleunigen und die Orang-Utans bald wieder in ihren natürlichen Lebensraum zurückzubringen, wo sie ihre Rolle in der Natur erfüllen können.“
Waldschule mit Abenteuerfaktor
Ein besonderer Tag war der Umzug vor allem für rund 20 junge Orang-Utans – sogenannte Waldschüler. Diese verwaisten Menschenaffen-Kinder besuchen täglich eine Art Schule, in der sie alles Wichtige für das Leben im Dschungel lernen: Klettern, Nahrung finden und Schlafnester bauen. Letzteres ist überlebenswichtig, da wilde Orang-Utans sich jede Nacht ein neues Nest in den Baumkronen bauen.
Begleitet von ihren Pflegern fuhren die kleinen Affen im Bus zum neuen Zentrum – ein Erlebnis mit vielen neuen Eindrücken. „Natürlich waren die Orang-Utan-Kinder sehr aufgeregt. Während der Fahrt vom alten auf das neue Gelände haben sie sich an uns festgehalten“, berichtet Pflegerin Kumie. „Aber sie waren auch neugierig und haben die neue Waldschule gleich erkundet.“
Größer, grüner, besser
Die neue Station in Zentral-Kalimantan, unweit des alten Zentrums gelegen, bietet mit 132 Hektar nahezu doppelt so viel Platz wie bisher. Neben der eigentlichen Rettungsstation gibt es dort eine moderne Waldschule mit stabilen Seilen, Reifenschaukeln, künstlichen Nestern und einem Kletterspielplatz.
Zusätzlich betreibt BOS auf dem Gelände einen Kindergarten für Affenbabys, ein sogenanntes „Babyhaus“, sowie eine „Walduniversität“. Auf diesen Vorauswilderungsinseln stellen die Tiere unter Beweis, ob sie allein im Regenwald überleben können. Nicht alle Orang-Utans schaffen diesen Schritt – einige bleiben dauerhaft in der Obhut des Zentrums.
Die Bedrohung bleibt
Orang-Utans sind in freier Wildbahn stark gefährdet. Ihre Lebensräume auf Borneo und Sumatra werden durch industrielle Abholzung für Palmöl und Kohleminen massiv zerstört. Zudem sind sie vom illegalen Tierhandel betroffen. Viele Tiere werden getötet oder als Haustiere gehalten. Laut der Weltnaturschutzunion IUCN gelten die Menschenaffen, deren Erbgut zu 97 Prozent dem des Menschen gleicht, als „vom Aussterben bedroht“.
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Kommentare
Schönes linkes Gruppenfoto, man kann klar deren intellektuelle und kompetente Expertise erkennen!
…des san doch die SPÖler vom 21.Bezirk !??! Da gesamte Bezirksvorstand.. ! Na servas…
Ein Ausflug der österreichischen Bundesregierung?
Solche hoch entwickelten Tiere sollten teilweise Menschenrechte bekommen. Der häusliche Mißbrauch und Mißhandlung dieser Tiere, wovon man oft gelesen hat, sollten ähnlich wie bei Menschen bestraft werden. Es ist doch mittlerweile erwiesen, daß sie wie wir empfinden, nur ein wenig weniger intelligent sind.
so schön beschrieben. 💞
So süße was für ein schöner Anblick nach den Politischen Akteuren ♡♡