Ein geplanter Wohnbau in Breitenfurt (Niederösterreich) sorgt seit Wochen für hitzige Diskussionen – und Moderator Armin Assinger heizte die Stimmung am Montagabend bei einer “Informationsveranstaltung” zusätzlich an. Bei dem umstrittenen Immobilienprojekt sollen 310 Wohnungen und ein Primärversorgungszentrum auf einer Grünfläche errichtet werden. Während Bürgermeister Wolfgang Schredl das Vorhaben unterstützt, regt sich in der Bevölkerung starker Widerstand.

Die Veranstaltung, bei der Assinger moderierte, sollte die Gemüter beruhigen und offene Fragen klären. Doch der Auftritt des ORF-Stars trug eher zur Eskalation bei. Mit provokanten Aussagen wie “Es gibt kein Recht auf Aussicht” wies er die Bedenken eines Anwohners zurück, der sich über den Verlust seines bisherigen Naturblicks sorgte. Immer wieder beantwortete der Moderator auch Fragen, die an andere Beteiligte gerichtet waren, und bewertete diese als “respektlos” oder “nicht zielführend”.

Stinkefinger sorgt für Eklat

Gegen 21:14 Uhr kam es schließlich zum Höhepunkt des Abends: Nachdem eine Frau Assinger mangelnde Neutralität vorgeworfen hatte und ein weiterer Zuschauer ihn laut eigener Aussage provozierte, zeigte der Kärntner Moderator ins Publikum den Mittelfinger. Assinger verteidigte sich später: Er habe lediglich eine zuvor gegen ihn gerichtete Geste nachgestellt, um einen Vorfall zu veranschaulichen.

Kritik an Assingers Verhalten

Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Die Bürgerinitiative “Zukunft Breitenfurt – wir reden mit” warf Assinger “Feindseligkeiten” und eine “parteiische Moderation” vor. Auch Gabriele Rass-Hubinek von den Grünen Breitenfurt kritisierte sein Verhalten als unprofessionell. Der ORF distanzierte sich von der Veranstaltung und betonte, dass Assingers Engagement nicht im Zusammenhang mit seinen Tätigkeiten für den Sender stehe.

Volksbefragung steht bevor

Am kommenden Sonntag sollen die Bürger Breitenfurts in einer Volksbefragung über das umstrittene Bauprojekt entscheiden. Die Veranstaltung vom Montagabend hat die Gräben zwischen Befürwortern und Gegnern jedoch weiter vertieft. Ob sich Armin Assinger mit seinem umstrittenen Auftritt einen Gefallen getan hat, bleibt fraglich. Der ORF war um Schadensbegrenzung bemüht: “Wir halten fest, dass eine respektvolle Kommunikation zu den obersten Prinzipien des ORF und seiner Programmangebote gehört. Die angesprochene Veranstaltung sowie das Engagement von Armin Assinger, das nicht genehmigungspflichtig war, stehen aber in keinem Zusammenhang mit dem ORF oder Tätigkeiten, die Armin Assinger für Sendungen, die im ORF zu sehen sind, verrichtet.”

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Kommentare

  • Wolf 1 sagt:

    Geht wohl total unter die Gürtel Linie.

  • Uhu sagt:

    Nichts spricht dagegen, dass Assinger solche Veranstaltungen moderiert. Wenn er provoziert wird, darf er auch mit beiden Händen den Stinkefinger präsentieren. Was soll’s? Ob er dabei souverän wirkt ist sein Kaffee.

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  • Blackberry sagt:

    Kommunikation, ah, im Sinne derer, die Ihre Meinung so haben wollen. Ist irgendwie komisch, Paragraph 1, ich habe immer Recht, Paragraph 2, sollte es mal anders sein, tritt Paragraph 1, in Kraft.

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  • mike sagt:

    “… in keinem Zusammenhang mit dem ORF oder Tätigkeiten, die Armin Assinger für Sendungen, die im ORF zu sehen sind, verrichtet.” Das mag schon richtig sein. Allerdings ist auch richtig, dass Assinger diese Moderation mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht bekommen hätte, würde er nicht im ORF auftreten. Insofern sehe ich hier doch einen Zusammenhang mit dem ORF.

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  • Dagobert sagt:

    Mit dem Schifahren hat es nicht so geklappt und deshalb ist er im ORF gut untergekommen.
    Jetzt ist ihm halt endgültig das ganze zu Kopf gestiegen und er fühlt sich eben einer Elite zugehörig, die über die Bedenken einfacher Bürger nur die Nase rümpft, bzw. den Stinkefinger übrig hat.

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  • Vroni sagt:

    Der Charme von Herrn Assinger (Gage?) hat anscheinend nicht gefruchtet…

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  • Robert sagt:

    Ist und bleibt halt ein dummer Bauern Bub!

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  • Zuruf sagt:

    Armin , lass es ordentlich Maurern…. ! 🙂

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  • Wertung sagt:

    Gebildet – wortgewandt – zuvorkommend – höflich – einfach Assinger ! 🙁

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  • Ramdas Gupta sagt:

    Komisch, jeder beschwert sich, dass die Wirtschaft am Sand ist, aber bei jedem neuen Projekt taucht sofort irgendeine Bürgerinitative auf, die es verhindern möchte.

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    1. LOGICA ET RATIO sagt:

      @Ramdas Gupta:
      Naja, hängt schon ein wenig von der Art des Projektes ab!
      Ein Atomkraftwerk vor den Toren Wiens würde die Wirtschaft auch ankurbeln…

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      1. nj81 sagt:

        Wir haben ja ohnehin schon seit Jahren, den Versuchsreaktor der TU-Wien im Prater… 😉

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